Präsidentenwahl in Tschechien Babis und Pavel müssen in Stichwahl
Prag · Der frühere tschechische Ministerpräsident Andrej Babis liegt bei der Präsidentenwahl vorn. Allerdings erreichte er am Samstag nicht die erforderlichen 50 Prozent, so dass es auf eine Stichwahl gegen den ehemaligen Nato-General Petr Pavel in zwei Wochen hinausläuft.
Nach Auszählung von dreiviertel der Wahlbezirke entfielen 37 Prozent der Stimmen auf Babis und 33,4 Prozent auf Pavel. Die Wirtschaftsprofessorin Danuse Nerudova liegt mit 13,8 Prozent abgeschlagen auf Rang drei.
In Tschechien führt der Präsident zwar nicht die Regierungsgeschäfte, aber er ernennt den Regierungschef, Richter, Notenbanker und hat ein Mitspracherecht in der Außenpolitik. Sowohl Babis als auch Pavel gelten eher als prowestlich als der aus dem Amt scheidende Präsident Milos Zeman, der sich für engere Beziehungen zu China und vor dem Krieg in der Ukraine auch zu Russland ausgesprochen hatte. Unter den Spitzenkandidaten ist Milliardär Babis allerdings ein Bremser für Ukraine-Hilfen. Er sprach sich für Friedensgespräche aus und lehnte weitere Waffenlieferungen ab. Pavel befürwortet dagegen militärische Hilfen für die Ukraine.