Massenproteste Präsident will nach Unruhen in Burkina Faso nicht zurücktreten

Ouagadougou · Der langjährige Präsident von Burkina Faso strebte eine weitere Amtszeit an, eine Verfassungsänderung sollte den Weg dafür ebnen. Nach massiven Protesten will Blaise Campaore nun darauf verzichten.

 Am Donnerstagmorgen hatten tausende Demosntranten den Regierungssitz in Ouagadougou gestürmt.

Am Donnerstagmorgen hatten tausende Demosntranten den Regierungssitz in Ouagadougou gestürmt.

Foto: ap

Nach blutigen Unruhen hat der Präsident von Burkina Faso, Blaise Compaore, den Verzicht auf eine weitere Amtszeit angekündigt. In einer vom Radiosender Omega verbreiteten Rede sagte Compaore, er wolle von einer geplanten Verfassungsänderung absehen.
Diese hätte es ihm erlaubt, eine weitere Amtszeit anzustreben. Er wolle jedoch einer Übergangsregierung vorstehen, die bis zu den für November 2015 geplanten Wahlen im Amt bleiben soll.

In seiner Rede an die Nation hob Compaore ferner den am Donnerstag ausgerufenen Ausnahmezustand wieder auf. Er bestätigte zugleich die Auflösung des Parlaments. Diese Schritte sollten den Weg in eine Übergangsphase erleichtern, an deren Ende er die Macht an einen demokratisch gewählten Präsidenten übergeben wolle, hieß es.

In Washington begrüßte das Außenamt Compaores Verzicht auf die Verfassungsänderung und die Aussichten auf einen demokratischen Übergang bis 2015. Das State Department rief in einer Mitteilung alle Parteien in Burkina Faso auf, auf Gewalt zu verzichten.

In der Hauptstadt Ouagadougou waren zuvor erneut Tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen eine Wiederwahl Compaores zu protestieren. Dabei kam es zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei.

Der 63-jährige Compaore regiert das westafrikanische Land seit einem Putsch vor fast drei Jahrzehnten. Im Jahr 2000 hatte er die Verfassung schon einmal ändern lassen, um an der Macht zu bleiben. Burkina Faso mit etwa 17 Millionen Einwohnern ist eines der ärmsten Länder der Welt.

(ap)
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