Algerien Präsident Bouteflika erleidet leichten Schlaganfall

Algiers · Der algerische Präsident Abdelaziz Bouteflika nach einem Schlaganfall zur Behandlung nach Paris gebracht worden. Der Gesundheitszustand des 76-Jährigen entwickle sich gut, er habe "keinerlei irreversible Läsion" erlitten.

Das sagte einer der behandelnden Ärzte. Dennoch stellte sich die Frage nach der Nachfolge Bouteflikas, dessen Amtszeit 2014 endet.

Die algerische Nachrichtenagentur APS meldete unter Berufung auf Ärztekreise, Bouteflika sei in die französische Hauptstadt geflogen worden. Obwohl sein Zustand nicht Besorgnis erregend sei, verordneten ihm die Ärzte demnach zusätzliche Untersuchungen und einige Tage Ruhe.

Laut APS wurde Bouteflika wegen einer kurzen Durchblutungsstörung im Gehirn zunächst in das Nationale Zentrum für Sportmedizin in der algerischen Hauptstadt Algier eingeliefert. Dessen Chef Rachid Bougherbal sagte der Agentur, es seien keine Spätfolgen zu erwarten. Bouteflika brauche nun Ruhe, um sich zu erholen. Es gebe aber "keinen Grund zur Beunruhigung".

In Paris wurde der algerische Staatschef in die Militärklinik Val-de-Grâce gebracht, die regelmäßig prominente Patienten aus dem In- und Ausland aufnimmt. Seitdem Bouteflika Ende 2005 in der Klinik wegen eines blutigen Magengeschwürs operiert wurde, gibt es in den algerischen Medien Spekulationen über seinen Gesundheitszustand. Regelmäßig gibt es dabei Zweifel an den offiziellen Darstellungen.

Jetzt hieß es in den Zeitungen des Landes, die Tatsache, dass nun offen über Bouteflikas Gesundheitszustand informiert werde, zeige, dass es ernst um das Staatsoberhaupt stehe. Sollte der Präsident die Absicht haben, 2014 für ein viertes fünfjähriges Mandat zu kandidieren, dürfte sich das als schwierig erweisen.

Bouteflika war im Jahr 1999 mit Unterstützung der Armee algerischer Staatschef geworden. Im Jahr 2008 setzte er eine Verfassungsänderung durch, die ihm nach zwei Mandaten eine weitere Kandidatur ermöglichte. Im April 2009 wurde er mit gut 90 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Die größten Oppositionsparteien boykottierten die Wahl jedoch.

(REU/felt)
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