Protestplakat der kommunistischen Partei vor der Akropolis Powell sagt Besuch der Olympia-Schlussfeier ab

Athen (rpo). Wenige Stunden nach antiamerikanischen Demonstrationen in Athen hat US-Außenminister Colin Powell hat seinen Besuch zur Schlussfeier der Olympischen Spiele in Athen abgesagt. Nach offizieller Darstellung aufgrund "dringender Verpflichtungen". In Athen hätten ihn tausende Demonstranten empfangen.

Powell habe seinem Amtskollegen Petros Moliviatis mitgeteilt, dass "dringende Verpflichtungen" seiner Teilnahme am Sonntag entgegenstünden, hieß es in einer Erklärung des griechischen Außenministeriums. Powell wolle Athen im Oktober besuchen, hieß es weiter.

Die Proteste in Athen hätten bei der Entscheidung Powells keine Rolle gespielt, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums. Vielmehr verlangten die Lage im Irak und im Sudan die volle Aufmerksamkeit des Außenministers. Powell wollte ursprünglich am Sonntagabend an der Schlussfeier der Olympischen Spiele teilnehmen und zuvor mit Ministerpräsident Konstantinos Karamanlis zusammentreffen.

Am frühen Samstagmorgen hatten Aktivisten der griechischen kommunistischen Partei mit einem großen Transparent vor der Akropolis gegen Powells Besuch protestiert. Auf dem Plakat war zu lesen "Powell Mörder verschwinde. Vergiss nicht, dass Zivilisten in Nadschaf abgeschlachtet werden und eine Mauer in Palästina gebaut wird."

Am Freitag ging die Polizei in Athen gegen rund 1.500 Menschen vor, die gegen den Besuch des US-Außenministers demonstrierten. Nach einem Marsch durch die Innenstadt kam es vor dem Parlamentsgebäude zu Zusammenstößen. Die Polizei setzte Tränengas gegen die Demonstranten ein, die Scheiben einwarfen und Feuer legten. Die US-Botschaft wurde von Polizeikräften gesichert.

(ap)
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