Portugals Ex-Ministerpräsident José Sócrates fühlt sich ungerecht behandelt

Lissabon · Der in Untersuchungshaft sitzende frühere portugiesische Ministerpräsident José Sócrates hat den Umgang mit seiner Person als "willkürlich und despotisch" kritisiert. Gegen ihn wird wegen Korruption, Geldwäsche und Steuerhinterziehung ermittelt.

 Sócrates sitzt seit November im Gefängnis von Evora im Südosten des Landes.

Sócrates sitzt seit November im Gefängnis von Evora im Südosten des Landes.

Foto: afp, fl/AMO

Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe seien "freie Erfindung", sagte der Ex-Regierungschef in einem am Freitag auf der Internetseite des portugiesischen Fernsehsenders TVI veröffentlichten Interview. Es gebe "weder Indizien noch Beweise", stattdessen aber "eine Flut von Mutmaßungen".

Der 57-jährige Sozialist war am 21. November bei der Rückkehr aus Paris am Flughafen von Lissabon festgenommen worden. Die Justiz leitete drei Tage später offiziell Ermittlungen gegen den Politiker ein, der Portugal von 2005 bis 2011 regierte. Sócrates ist seitdem im Gefängnis von Evora im Südosten des Landes inhaftiert.

Ermittelt wird vor allem wegen verdächtiger Finanztransaktionen und Verbindungen zwischen Sócrates und dem Geschäftsmann Carlos Santos Silva, bei dem es sich um den mutmaßlichen Strohmann des Ex-Ministerpräsidenten handeln soll.

(AFP)
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