Proteste im Sudan UN verurteilen Militärgewalt gegen Demonstranten
New York/Genf · Die 15 Mitglieder des UN-Sicherheitsrats haben die jüngste Gewalt der Sicherheitskräfte gegen Demonstranten deutlich verurteilt. Sudans Militär soll vergangene Woche etwa 100 Menschen vor dem Armee-Hauptquartier getötet haben.
Das UN-Gremium verabschiedete am Dienstag (Ortszeit) in New York eine Erklärung. Demnach müssten Zivilisten geschützt und Menschenrechte geachtet werden.
Der Sicherheitsrat bekundete seine Unterstützung für einen friedlichen politischen Übergang in dem afrikanischen Krisenland, in dem eine Militärjunta herrscht. Einheit, Souveränität und Unabhängigkeit des Sudans müssten gewährleistet bleiben, hieß es.
Sudans Militär wird für ein Blutbad an Zivilisten im Zentrum der Hauptstadt Khartum verantwortlich gemacht, bei dem Sondereinheiten am Montag vergangener Woche ein Protestcamp vor dem Hauptquartier der Armee angegriffen hatten. Dabei wurden nach Angaben der Opposition mehr als 100, nach denen der Regierung mehr als 60 Menschen getötet.
Das Militär hatte im April nach monatelangen Protesten der Bevölkerung den Langzeitherrscher Omar al-Baschir gestürzt. Seitdem haben sich Militär und Opposition nicht auf eine Übergangsregierung einigen können.