Rebellen räumen wichtige Stützpunkte Poroschenko spricht von einem Wendepunkt

Kiew · Die Aufständischen geben wichtige Orte wie Slawjansk oder Kramatorsk auf und sammeln ihre Kräfte nun in Donezk. Der ukrainische Präsident Proschenko spricht von einem Wendepunkt und sieht in den Rückeroberungen im umkämpften Osten einen wichtigen Erfolg.

 In Slawjansk fanden ukrainische Truppen Waffen und Munition.

In Slawjansk fanden ukrainische Truppen Waffen und Munition.

Foto: ap

Die Aufständischen geben wichtige Orte wie Slawjansk oder Kramatorsk auf und sammeln ihre Kräfte nun in Donezk. Der ukrainische Präsident Proschenko spricht von einem Wendepunkt und sieht in den Rückeroberungen im umkämpften Osten einen wichtigen Erfolg.

Sie sei "kein totaler Sieg", besitze aber symbolische Kraft und markiere einen "Wendepunkt" im Kampf gegen die Rebellen und um die territoriale Einheit der Ukraine, teilte Poroschenko am Samstag in einer Erklärung im Internet mit.

Slawjansk war seit Anfang April eine der Hochburgen der prorussischen Separatisten. Das ukrainische Militär vertrieb die Rebellen nach heftigen Kämpfen in der Nacht zum Samstag. Anwohner berichteten von Bombenangriffen, die die ganze Nacht angedauert hätten.

Stunden später gaben die Rebellen auch den benachbarten Stützpunkt Kramatorsk auf. Nach massivem Vorrücken der Armee würden sich die militanten Gruppen nun in der Großstadt Donezk sammeln, sagte ein Sprecher der Aufständischen am Samstag. Die Führung in Kiew nannte die Rückeroberung der beiden Orte "einen der größten Siege" seit Beginn der "Anti-Terror-Operation" Mitte April.

Sie gilt auch als Erfolg für den erst seit einem Monat amtierenden Präsidenten Petro Poroschenko, der wegen seiner einseitigen Waffenruhe kritisiert worden war. Radikale Kräfte fordern einen harten Kurs gegen Separatisten.

Poroschenko befahl der Armee, die Offensive fortzusetzen. "Ich bin von Euphorie weit entfernt. Die Lage bleibt sehr kompliziert. Die Terroristen graben sich nun in den großen Städten ein", sagte der Staatschef in Kiew. Die Erfolge gäben ihm aber recht, dass er die Waffenruhe nicht verlängert habe. "Die Kämpfer haben die Feuerpause nicht unterstützt. Jetzt erhalten sie ihre verdiente Strafe dafür."

In die befreiten Orte sollten unverzüglich Brot, Wasser, Zucker und Fleisch gebracht werden, befahl der Präsident. "Außerdem sind bereits Arbeiter auf dem Weg, um die zerstörten Gebäude sowie Wasser- und Energieleitungen zu reparieren", betonte Poroschenko.

Geheimdienstchef Valentin Naliwajtschenko sprach sich für eine Amnestie in den zurückeroberten Städten aus. "Viele normale Bürger dort unterlagen der Propaganda der Separatisten. Sie sollten eine zweite Chance erhalten", unterstrich er in Kiew.

(dpa ap)
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