Handschellen hingeworfen Pariser Polizisten protestieren gegen Reformen

Paris · Geplante Maßnahmen gegen rassistische Tendenzen oder gegen den Würgegriff haben den Zorn der französischen Polizei geweckt. Sie demonstrierten am Sonntag gegen jegliche Veränderung.

 Französische Polizisten demonstrieren mit Streifenwagen auf dem Trocadero in Paris gegen Reformen, die exzessive Gewalt von Polizisten eindämmen sollen.

Französische Polizisten demonstrieren mit Streifenwagen auf dem Trocadero in Paris gegen Reformen, die exzessive Gewalt von Polizisten eindämmen sollen.

Foto: AFP/THOMAS SAMSON

In Paris haben am zweiten Abend in Folge Polizisten gegen geplante Reformen bei den Polizeibehörden demonstriert. An dem Protest nahe des Eiffelturms nahmen am Sonntag mehrere hunderte Beamte teil. Dabei fuhren zahlreiche Streifenwagen vor. Einige Beamte warfen als Ausdruck ihres Widerstands gegen die Pläne von Innenminister Christophe Castaner ihre Handschellen auf den Boden.

Castaner hatte angesichts der Demonstrationen in Frankreich gegen Diskriminierung und Polizeigewalt einen Kurs der "null Toleranz" bei rassistischen Tendenzen in den Strafverfolgungsbehörden zugesagt. Er kündigte auch an, dass eine Festnahmetechnik verboten werden soll, bei welcher der Beamte im Rücken des Festgenommenen steht und seinen Vorderarm auf dessen Luftröhre presst.

Präsident Emmanuel Macron nahm in einer Fernsehansprache am Sonntag jedoch die Polizei in Schutz. Diese verdiene "öffentliche Unterstützung und die Anerkennung der Nation für ihre Arbeit", sagte er. Die demonstrierenden Polizisten zeigten sich von diesen Aussagen des Präsidenten allerdings nicht besänftigt.

Die Teilnehmer wollten konkret erreichen, dass Castaner seine Vorhaben "rückgängig gemacht", sagte einer der Beamten der Nachrichtenagentur AFP. Bereits am Samstagabend hatten dutzende Polizisten am Pariser Triumphbogen mit ihren Streifenwagen demonstriert.

dja

(peng/AFP)
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