Nach massiven Protesten Polens Regierungschefin distanziert sich von Abtreibungsgesetz
Warschau · Polens Ministerpräsidentin Beata Szydlo hat sich von einem umstrittenen Entwurf zu einem neuen Abtreibungsgesetz distanziert.
Das Parlament hatte den von rund 450.000 Bürgern unterschriebenen Antrag mit großer Mehrheit zur Beratung an den zuständigen Ausschuss überwiesen. Der Entwurf sieht bis zu fünf Jahre Haft für schwangere Frauen vor, die abtreiben lassen - außer, das Leben der Schwangeren ist in Gefahr.
Szydlo hatte Ende März angesichts der beginnenden Unterschriftensammlung für die Volksinitiative angekündigt, sie unterstütze ein Abtreibungsverbot. Am Montag hatten in Polen mehre Zehntausend Menschen gegen eine Verschärfung des Abtreibungsgesetzes protestiert.
Gegenwärtig sind in Polen Schwangerschaftsabbrüche in drei Ausnahmefällen erlaubt: wenn die Gesundheit der Frau gefährdet ist, wenn sie vergewaltigt wurde oder wenn eine irreversible schwere Schädigung des Fötus festgestellt wurde.
Die katholischen Bischöfe sprachen sich für ein Abtreibungsverbot aus. Sie lehnen jedoch eine Bestrafung von Frauen, die abgetrieben haben, ab.