Kinder-Kampagne der US-First Lady Plagiatsvorwürfe gegen Melania Trump

Washington · Melania Trump will mit einer neuen Initiative das Wohl von Kindern ins Zentrum ihres Engagements rücken. In der Öffentlichkeit erntete die First Lady jedoch massive Kritik für ihr Programm. Denn ihre Arbeit soll nahezu identisch mit der Arbeit der Obama-Regierung von 2014 sein.

Melania Trump: Das ist die neue First Lady und Frau von Donald Trump
13 Bilder

Das ist Melania Trump

13 Bilder
Foto: ap

In der heutigen "schnelllebigen und immer verbundenen Welt" falle es Kindern schwerer, ihre Gefühle zu kontrollieren, weshalb sie sich oft schädlichen Verhaltensweisen wie "Mobbing, Drogensucht oder sogar Selbstmord zuwenden", sagte die 48-Jährige am Montag. Die Ankündigung der Initiative "Be Best" (etwa: "Gib Dein Bestes") im Rosengarten des Weißen Hauses im Beisein ihres Mannes Donald Trump war einer der seltenen öffentlichen Auftritte der First Lady.

Es handle sich um eine Aufklärungskampagne für die "Wichtigsten und Verwundbarsten unter uns - unsere Kinder". Die Initiative stützt sich demnach auf drei Säulen: Kinder sollen intensiver in der Nutzung sozialer Medien geschult werden, gesünder und emotional ausgewogener leben und über Drogenmissbrauch aufgeklärt werden. Familien und Kinder, die von Drogenproblemen betroffen seien, sollen besonders unterstützt werden. Konkrete Maßnahmen wurden allerdings zunächst nicht angekündigt. Präsident Trump küsste seine Frau nach ihrer Rede mehrmals auf die Wangen. Es sei ein Segen für Amerika, so eine engagierte First Lady zu haben, sagte er.

Von Obama kopiert?

Die Broschüre, die parallel zur Präsentation im Rosengarten veröffentlicht wurde und an der auch Melania Trump selbst beteiligt gewesen sein soll, ähnelt jedoch massiv der Arbeit der Regierung von Barack Obama. Viele User wiesen auf unübersehbare Gemeinsamkeiten hin.

Selbst der Titel des Infoblattes "Talking with Kids about Being Online" ist nahezu identisch mit dem der Obama-Kampagne ("Net Cetera - Chatting with Kids About Being Online"). Das Weiße Haus änderte wenig später den Titel in: "Broschüre der Federal Trade Commission".

Kampf gegen Mobbing

Melania Trump hatte sich bislang vor allem den Kampf gegen Cyber-Mobbing auf die Fahne geschrieben. Soziale Netzwerke könnten für Kinder positiv und negativ sein, erklärte sie dazu am Montag. Es sei daher wichtig, Kinder bei der Nutzung anzuleiten. "Soziale Medien können auf förderliche Weise genutzt werden", sagte sie. Dafür müsse Kindern auch beigebracht werden, ihre Worte sorgfältig zu wählen, sie müssten von "Respekt und Mitgefühl" geprägt sein. Melania Trumps Kampf gegen Cyber-Mobbing hatte manche Beobachter erstaunt, da Präsident Trump auf Twitter immer wieder durch persönliche Beschimpfungen und wüste Tiraden auffällt.

Die First Lady äußert sich selten öffentlich. Doch die Zurückhaltung scheint ihren Beliebtheitswerten nicht zu schaden - im Gegenteil. Einer am Montag vom Nachrichtensender CNN veröffentlichten Umfrage zufolge bewerten 57 Prozent der Befragten ihre Person positiv, ihr bislang höchster Wert. Im Januar hatte sie 47 Prozent Zustimmung bekommen. Für die Umfrage wurden 1015 Menschen telefonisch befragt.

Ehe in der Krise

Die "Washington Post" hatte am Montag über ein Gerüchte berichtet, wonach die First Lady nicht hauptsächlich mit ihrem Mann im Weißen Haus lebe, sondern zusammen mit ihren Eltern in einem Vorort von Washington in der Nähe der Schule ihres Sohnes Barron lebe. Pressesprecherin Sarah Huckabee Sanders wies den Bericht indes als "abscheuliche Behauptung" zurück.

In US-Medien hatte es zuletzt vermehrt Spekulationen über den Zustand der Trump-Ehe gegeben, auch wegen der bekanntgewordenen Zahlung von Trumps Anwalt an den früheren Pornostar Stormy Daniels. Sie hatte 2006 nach eigener Aussage Sex mit Donald Trump - kurz nachdem dessen Frau Melania den gemeinsamen Sohn Barron zur Welt gebracht hatte. Trump bestreitet das.

(mro)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort