Deutsche Geiseln in der Türkei PKK stellt Bedingungen für Freilassung

Istanbul (RPO). Deutschland soll die türkischen Militäraktionen gegen die PKK offiziell verurteilen - so lautet die Bedingung der kurdischen Rebellen für die Freilassung der drei Deutschen Geiseln. Damit fordern die Entführer Deutschland auf, sich gegen die Türkei und auf die Seite der in beiden Ländern verbotenen kurdischen Arbeiterpartei zu stellen.

 Einen Tag nach der Entführung von drei Deutschen Bergsteigern in der Osttürkei hat dei Rebellenpartei PKK bedingenungen für die Freilassung gestellt.

Einen Tag nach der Entführung von drei Deutschen Bergsteigern in der Osttürkei hat dei Rebellenpartei PKK bedingenungen für die Freilassung gestellt.

Foto: AP, AP

Deutschland solle "seine gegen das kurdische Volk und gegen die PKK gerichtete feindliche Politik aufgeben, hieß es weiter in der über die PKK-nahe Nachrichtenagentur Firat verbreiteten Forderung. Bis zu einer entsprechenden Erklärung würden die drei am Dienstag an dem türkischen Berg Ararat entführeten Bergsteiger in der Hand der PKK bleiben. Eine Reaktion der Bundesregierung auf die Forderung ist bislang nicht bekannt.

Mit der Forderung nach einer Änderung der deutschen Kurdenpolitik spielte die PKK offenbar auf das vom Bundesinnenministerium Ende vergangenen Monats verhängte Verbot des PKK-Propagandasenders Roj-TV durch die deutschen Behörden an. Die Rebellen verlangten eine Einstellung der türkischen Militäraktionen in der Gegend. Die PKK und ihre Nachfolgeorganisationen sind in Deutschland verboten. Sie wird seit 2002 von der EU als Terrororganisation eingestuft.

In der Osttürkei wird weiterhin fieberhaft nach den drei verschleppten deutschen Bergsteigern gesucht. Türkische Polizeieinheiten durchkämmen die Provinz Agri, zu der der Ararat gehört. "Wir hoffen, dass die Geiseln bald freigelassen und den Behörden unverletzt übergeben werden", sagte ein Sprecher des Provinzgouverneurs.

Auch das Auswärtige Amt bemüht sich weiter um die Freilassung der drei Geiseln aus Bayern. Außenminister Frank-Walter Steinmeier setzt dabei auf einen erfahrenen Krisenstab. Er erklärte: "Wir bemühen uns intensiv um die Aufklärung der Hintergründe, und unternehmen alles, um zu einer baldigen Freilassung zu kommen."

Der Krisenstab sei noch in der Nacht eingesetzt worden und stehe jetzt in Verbindung mit den Verantwortlichen. Er bat zugleich um "Verständnis, dass ich hier und heute zum aktuellen Stand nichts sage", teilte er in der ARD mit.

(afp)
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