Philippinen Trump von Duterte zu Gipfel empfangen

Manila · Anlässlich des Gipfels der südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN ist US-Präsident Donald Trump am Montag von dem umstrittenen philippinischen Staatschef Rodrigo Duterte empfangen worden.

 US-Präsident Donald Trump (l.) und der philippinische Präsident Rodrigo Duterte.

US-Präsident Donald Trump (l.) und der philippinische Präsident Rodrigo Duterte.

Foto: ap, MRC AF

Vor der Eröffnungszeremonie schüttelten sich Trump und Duterte vor den Kameras die Hände. Menschenrechtsgruppen hatten Trump aufgefordert, eine klare Botschaft gegen den brutalen Drogenkrieg Dutertes auszusenden. In Manila ging die Polizei mit Wasserwerfern gegen Demonstranten vor.

Duterte hatte am Sonntag gesagt, er gehe nicht davon aus, dass Trump den auf den Philippinen ausgerufenen Drogenkrieg ansprechen werde. Das Treffen der beiden im Vorfeld der offiziellen Gespräche schien am Montag Dutertes Einschätzung zu bestätigen: Vor den Kameras sprachen beide rund 30 Sekunden miteinander, schüttelten sich die Hände, Duterte lächelte in die Kameras. Bei einem Staatsbankett am Sonntag hatten beide nebeneinander gesessen, gelächelt und mit Champagnergläsern angestoßen.

Trump hatte Duterte in der Vergangenheit überdies für das harte Vorgehen gelobt und von einem "tollen Job" gesprochen. Seit Dutertes Amtsantritt sind tausende angebliche Drogenkriminelle getötet worden, der Präsident lässt den Sicherheitskräften dabei weitgehend freie Hand. Menschenrechtsgruppen sprechen von einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Fast 2000 Demonstranten zogen am Montag durch die philippinische Hauptstadt und riefen Anti-Trump-Slogans. Auch Figuren des US-Präsidenten, darunter eine mit vier Armen in der Form eines Hakenkreuzes, wurden durch die Straßen von Manila getragen.

Die Polizei setzte Wasserwerfer und Schallgeräte gegen die Demonstranten ein; Polizisten berichteten, sie seien mit Stöcken und Steinen von den Demonstranten angegriffen worden. Mindestens sechs Polizisten wurden bei den Zusammenstößen verletzt, wie ein AFP-Reporter berichtete.

(csr)
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