Auf den Philippinen Demonstranten protestieren gegen ungesetzliche Tötungen

Manila · Auf den Philippinen haben am heutigen Samstag – dem internationalen Tag der Menschenrechte – Hunderte Menschen gegen eine steigende Zahl ungesetzlicher Tötungen in dem asiatischen Staat protestiert. Die Hintergründe.

 Die Menschen auf den Philippinen protestieren gegen das unmenschliche Vorgehen ihrer Regierung.

Die Menschen auf den Philippinen protestieren gegen das unmenschliche Vorgehen ihrer Regierung.

Foto: AP/Aaron Favila

Auf den Philippinen haben Hunderte Menschen gegen eine steigende Zahl ungesetzlicher Tötungen protestiert. Sie zogen am Samstag von einem Platz in der Hauptstadt Manila in Richtung Präsidentenpalast. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf etwa 800.

Cristina Palabay von der Menschenrechtsgruppe Karapatan sagte, ihre Organisation habe während der bisherigen Regierungszeit von Präsident Ferdinand Marcos jr. mindestens 17 Fälle ungesetzlicher Tötungen registriert. In vier weiteren Fällen hätten die Angegriffenen überlebt. Die Zahl der politischen Gefangenen sei bis Ende November auf 828 gestiegen.

Vorwürfe ungesetzlicher Tötungen durch Sicherheitskräfte gab es bereits unter Marcos' Vorgänger Rodrigo Duterte. Dieser hatte sich einen harten Kampf gegen Drogenkriminalität auf die Fahnen geschrieben und die Ermittler zu Härte ermuntert. Im Laufe der Jahre wurden Tausende, meist arme kleinkriminelle Drogenverdächtige, getötet. Die Polizei deklarierte die tödlichen Schüsse in der Regel als Notwehr. Kritiker werfen ihr dagegen ungesetzliche Tötungen vor.

An den Protesten am Samstag – dem internationalen Tag der Menschenrechte – in Manila und anderen Städten nahmen nach Angaben der Organisatoren auch Hinterbliebene von Opfern teil, die unter Duterte getötet wurden.

Es kamen aber auch Angehörige von Menschen, die während der Diktatur von Marcos' Vater gefoltert wurden oder verschwanden. Ferdinand Marcos senior wurde 1986 in einem Volksaufstand gestürzt und starb drei Jahre später im Exil.

(aku/dpa)
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