Gastgeschenk aus Mali Pflegefamilie verspeist Hollandes Kamel

Bei seinem Truppenbesuch in Mali bekam Frankreichs Präsident François Hollande ein Kamel geschenkt. Er ließ das Tier in Afrika. Drei Monate später stellt sich heraus: Es landete irrtümlich auf dem Teller.

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Foto: dpa, Julien Warnand

Von dem bizarren Fall berichtete nun die Süddeutsche Zeitung. Demnach hat die Familie, bei das Tier im Januar untergebracht worden war, das Kamel geschlachtet und vermutlich bei einem festlichen Abendmahl verspeist. Vermutlich mit Reis und Spinat als Beilage wie in Malis Küche üblich, wie das Blatt süffisant bemerkt.

In der internationalen Diplomatie ist es durchaus üblich, den Staatsgast mit Gastgeschenken zu bedenken. Die Geschichte ist voll von Beispielen, viele davon bizarr. So bekam etwa Heinrich Lübke einmal in Indien eine kleine Metallstatue mit Hakenkreuz überreicht. Offenbar hatten sich die Gastgeber nichts dabei gedacht, schließlich ist das Hakenkreuz in Indien mit einer ganz anderen Symbolik unterlegt.

Nicht groß überlegt haben nun wohl auch die Betreuer des Hollandeschen Kamels. Der französische Präsident hatte es dort zur Pflege überlassen, weil er es noch nicht mit nach Paris nehmen wollte und vermutlich auch gerade keine passende Unterkunft bereitstehen hatte.

Den malischen Diplomaten ist die Sache nun augenscheinlich denkbar unangenehm. Erst etwas verschenken und dann gleich wieder aufessen — das entspricht nicht gerade den internationalen Gepflogenheiten. "Wir haben das tote Kamel durch ein größeres und schöneres Kamel ersetzen lassen," bemühte sich nun ein malischer Beamter die Lage zu entschärfen.

(pst)
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