Paul Manafort Donald Trumps Ex-Wahlkampfchef muss ins Gefängnis

Washington · Ein Gericht in Washington entschied am Freitag, dass Paul Manafort bis zu seinem Prozess wegen mutmaßlicher Geldwäsche und Steuerhinterziehung hinter Gitter muss. Bislang war er unter Auflagen auf freiem Fuß.

 Paul Manafort war bereits verurteilt, blieb aber vorerst auf freiem Fuß. (Archiv)

Paul Manafort war bereits verurteilt, blieb aber vorerst auf freiem Fuß. (Archiv)

Foto: AFP/BRENDAN SMIALOWSKI

Der frühere FBI-Chef Robert Mueller ermittelt zu der Frage, ob Trumps Wahlkampfteam vor Amtsantritt des Präsidenten illegal mit Moskau kooperierte und ob der US-Präsident später versuchte, die Ermittlungen zu den Russland-Kontakten zu behindern. Bisher führte Muellers Untersuchung zu mehr als 20 Anklagen, die meisten von ihnen gegen russische Bürger und Firmen, die sich in den US-Wahlkampf eingemischt haben sollen.

Die bisherigen Ermittlungen Muellers führten aber auch zur Anklage und Festnahme Manaforts. Diesem und seinem Vertrauten Rick Gates werden Geldwäsche und Steuervergehen im Zusammenhang mit ihrer Beratertätigkeit für den gestürzten prorussischen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch vorgeworfen. Ein erster Prozess soll am 10. Juli beginnen, weitere Anklagepunkte werden vom 17. September an verhandelt.

Der 69-Jährige war im Juni 2016 zu Trumps Wahlkampfleiter ernannt worden. Zwei Monate später musste er den Posten wieder abgeben, nachdem Vorwürfe laut geworden waren, er habe mehr als zwölf Millionen Dollar von der Janukowitsch-Partei erhalten.

Manafort ist der einzige der vier Angeklagten aus Trumps Wahlkampfteam, der nicht mit den Sonderermittlern kooperiert. Er steht seit Oktober unter Hausarrest, die versuchte Zeugenbeeinflussung könnte dazu führen, dass er noch vor dem 10. Juli in Haft kommt. Bei den Zeugenaussagen geht es um Manaforts Kontakte zur sogenannten Hapsburg Gruppe, die ungesetzliche Lobbyarbeit für die Ukraine betrieben haben soll.

(csi/AFP)
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