Medienberichte zu „Partygate“ Johnson soll an weiteren Feiern im Lockdown teilgenommen haben

London · Der britische Premierminister Boris Johnson steht weiter unter Druck. Auch Mitglieder der konservativen Tory-Partei kritisieren den Politiker deutlich. Jetzt berichten Medien über Teilnahmen an weiteren Partys im Lockdown.

 Boris Johnson verteidigt sich weiter gegen die Vorwürfe, sich an verbotenen Lockdown-Partys beteiligt zu haben.

Boris Johnson verteidigt sich weiter gegen die Vorwürfe, sich an verbotenen Lockdown-Partys beteiligt zu haben.

Foto: dpa/Jessica Taylor

Auch nach der Vorstellung des lang erwarteten Partygate-Berichts reißen die Berichte über Boris Johnsons Teilnahme an weiteren Lockdown-Partys in der Downing Street nicht ab. Der „Guardian“ berichtete über eine Abschiedsfeier im Januar 2021, die von der Polizei geprüft wird und bei der Johnson auch dabei gewesen sein soll. Der „Telegraph“ schrieb unter Berufung auf Insider-Quellen, Johnson habe auch an einer Feier in seiner eigenen Wohnung im November 2020 teilgenommen. Man habe ihn nach oben gehen sehen, wo laut Abba-Songs wie „The Winner Takes It All“ gespielt worden seien, gab die Quelle an. Diese Party war erst durch den Bericht der Spitzenbeamtin Sue Gray bekannt geworden.

Nach der Veröffentlichung des Berichts, der den Verantwortlichen im britischen Regierungssitz Führungsversagen und schwere Verfehlungen bei der Einhaltung von Corona-Regeln vorwirft, wird mit Spannung beobachtet, wie viele Abgeordnete der konservativen Tory-Partei Johnson ihr Misstrauen aussprechen. Tun dies mindestens 54, käme es zu einem Misstrauensvotum.

Am Mittwoch sagte ein weiterer prominenter Tory, Tobias Ellwood, im Sky-News-Interview, er werde einen Brief an das zuständige Komitee schreiben und Johnson damit sein Misstrauen aussprechen. Wie viele dieser Briefe bereits eingegangen sind, ist unklar.

Am Mittwoch stand für den Regierungschef erneut die wöchentliche Befragung im Parlament auf der Agenda. Abgeordnete der Opposition und seiner eigenen Fraktion können ihn dabei zu Themen ihrer Wahl befragen. Sechs Fragen bekommt der Oppositionsführer Keir Starmer.

(mabu/dpa)
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