Staatseigentum von Papua-Neuguinea Die verzweifelte Suche nach 284 Luxus-Autos

Port Moresby · Eigens für den großen Asien-Pazifik-Gipfel im November hatte Papua-Neuguinea mehr als 300 Luxus-Karossen angeschafft. Nach dem Gipfel fehlen nun 284 der edlen Fahrzeuge - und der arme Inselstaat ist auf der Suche.

Drei Monate nach einem großen Asien-Pazifik-Gipfel im November sucht die Polizei des Pazifikstaats nach zahlreichen Fahrzeugen, die eigens dafür angeschafft worden waren. Der Chef der zuständigen Abteilung, Dennis Corcoran, appellierte am Mittwoch an alle widerrechtlichen Besitzer, die teuren Autos sofort zurückzugeben. „Jeder, der sich auf illegalem Weg Staatseigentum angeeignet hat, wird verhaftet und angeklagt.“ Für den Gipfel in der Hauptstadt Port Moresby hatte Papua-Neuguinea im Ausland zahlreiche Neuwagen bestellt. Darunter waren neben Luxus-Geländewagen verschiedener Hersteller auch 40 Maserati Quattroporte - eine sehr auffällige, viertürige Limousine der italienischen Luxusmarke. Die Anschaffung sorgte vergangenes Jahr für viel Kritik. Der Polizei zufolge wurden nun zwar alle 40 Maserati zurückgegeben - bei 284 anderen Autos geschah dies aber nicht.

Vermutet wird, dass viele Wagen jetzt privat genutzt werden. Ein Polizeisprecher sagte der dpa am Mittwoch: „Wir ermitteln derzeit noch. Wir wissen nicht, wo genau die Autos sind.“ An dem Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) hatten Staats- und Regierungschefs aus mehr als 20 Ländern teilgenommen, darunter auch China, Russland und die USA.

Papua-Neuguinea - ein Land mit etwa acht Millionen Einwohnern - gehört trotz vieler Bodenschätze zu den ärmsten Staaten der Welt. Korruption ist weit verbreitet. Im Entwicklungsindex der Vereinten Nationen, einem weltweiten Vergleich, liegt Papua-Neuguinea weit hinten auf Platz 153.

(felt/dpa)
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