Kirchenoberhaupt in Sorge Papst Franziskus hat Angst vor einem Atomkrieg

Vatikanstadt/Rom · Bei einer internationalen Abrüstungskonferenz im Vatikan hat der Papst einen nuklearen Schlagabtausch als einen drohenden "Selbstmord der Menschheit" bezeichnet.

 Der Papst zeigt ein Foto eines Jungen, der seinen toten Bruder nach dem Atombombenabwurf auf Nagasaki auf dem Rücken zum Krematorium trägt.

Der Papst zeigt ein Foto eines Jungen, der seinen toten Bruder nach dem Atombombenabwurf auf Nagasaki auf dem Rücken zum Krematorium trägt.

Foto: dpa, hjp wie

Laut italienischen Medienberichten sagte Papst Franziskus vor mitreisenden Journalisten: "Ja, ich habe wirklich Angst. Wir haben eine Grenze erreicht. Es reicht ein Unfall, um einen Krieg zu entfesseln." Zuvor hatte er eine Karte mit dem Schwarz-Weiß-Foto eines Jungen verteilt, der seinen toten Bruder nach dem Atombombenabwurf auf Nagasaki auf dem Rücken zum Krematorium trägt.

Der Kommentar des Papstes auf der Rückseite lautet: "... die Frucht des Krieges". Er habe nur dies dazu schreiben wollen und entschieden, davon Karten drucken zu lassen, so Franziskus. "Ein solches Bild sagt mehr als 1000 Worte." Auf dem Flug erneuerte der Papst zudem seinen Appell zur Abrüstung: "Deshalb müssen Waffen zerstört werden, wir müssen uns für nukleare Entwaffnung einsetzen", wird Franziskus zitiert.

Franziskus verurteilt den Besitz von Atomwaffen

Bereits im November hatte der Papst den Besitz von Atomwaffen scharf verurteilt. Anlässlich einer internationalen Abrüstungskonferenz im Vatikan bezeichnete er einen nuklearen Schlagabtausch als einen drohenden "Selbstmord der Menschheit".

Franziskus war am Montagmorgen zu einer einwöchigen Reise nach Chile und Peru aufgebrochen. Er startete um 8.55 Uhr vom römischen Flughafen Fiumicino. Erstes Ziel ist Chile. Die Ankunft in der Hauptstadt Santiago wird gegen Mitternacht mitteleuropäischer Zeit erwartet.

(gaa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort