Kampf gegen Terroristen in Tikrit Offensive gegen IS gerät ins Stocken

Tikrit · Die irakische Offensive auf die von Dschihadisten kontrollierte Stadt Tikrit ist schon am zweiten Tag ins Stocken geraten. Die Extremisten vom Islamischen Staat (IS) setzten vor allem "Techniken der Stadtguerilla", so ein irakischer Kommandeur. Diese Taktik scheint der irakischen Armee zuzusetzen.

 Irakische Verbände schießen Raketen auf die IS-Kämpfer vor Tikrit.

Irakische Verbände schießen Raketen auf die IS-Kämpfer vor Tikrit.

Foto: afp, mcp

Insbesondere mit Heckenschützen und Straßenbomben gingen die Terroristen vor, sagte der irakische Kommandeur am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Australien sagte Bagdad derweil zu, 300 weitere Soldaten für den Kampf gegen den IS zu schicken.

Die irakischen Streitkräfte hatten am Montag die Tikrit-Offensive gestartet. 30.000 Soldaten sollen die sunnitische Metropole nördlich von Bagdad mit Unterstützung der Luftwaffe nach neun Monaten vom IS zurückerobern. Es ist die größte Militäroperation, seit die Dschihadistenmiliz im vergangenen Sommer Tikrit, Mossul und andere Städte und Gebiete im sunnitischen Kernland überrannte.

"Wir brauchen noch Zeit. Wir rücken mit Vorsicht vor", sagte der irakische Offizier zu AFP. Nach seinen Angaben stoßen die Truppen aus drei Richtungen auf Tikrit vor. Eine Phalanx habe am Dienstag den Stadtrand von Dur südlich von Tikrit erreicht. Dort würden IS-Extremisten Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbrauchen. Bei Dschila werde das irakische Heer vor allem durch Sprengsätze aufgehalten, die in dem gesamten Gebiet versteckt worden seien, sagte der Kommandeur.

Der IS erklärte am Dienstag im Rundfunk, ein US-Bürger habe sich in einem Wagen in die Luft gesprengt und zahlreiche irakische Soldaten mit in den Tod gerissen, um ihren Vormarsch zu stoppen. Die irakischen Streitkräfte bestätigten den angeblichen Selbstmordanschlag zunächst nicht. In Sozialnetzwerken gaben IS-Sympathisanten an, der US-Bürger habe sich schon am Montag bei Samarra in die Luft gesprengt.

In diesen Ländern gibt es gefährliche IS-Ableger
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Australiens Premierminister Tony Abbott sagte Bagdad am Dienstag eine erhebliche Aufstockung des Kontingents zu: 300 weitere australische Soldaten würden gemeinsam mit 140 Soldaten aus Neuseeland die Ausbildung der irakischen Streitkräfte unterstützen. Die irakische Regierung habe darum gebeten. Bislang sind 170 australische Spezialkräfte als Ausbilder im Irak.

"Wir wollen die Iraker nicht allein lassen", sagte Abbott. "Wir sind als friedliebendes Volk natürlich zurückhaltend, uns in weit entfernte Konflikte einzuschalten, aber wie wir wissen, hat uns dieser Konflikt nun schon seit Monaten selbst erreicht." Abbott zufolge kämpfen rund hundert Australier an der Seite des IS und anderer Extremistengruppen im Irak und in Syrien. Weitere 150 Menschen in Australien unterstützten den IS.

ts/jah

AFP

(AFP)
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