Ölpreise Biden kündigt „Konsequenzen“ für Saudi-Arabien an

Washington · Das von Saudi-Arabien dominierte Ölkartell Opec+ hat beschlossen, weniger Öl zu fördern. Weil dies den Ölpreis in die Höhe treiben und damit Russland nutzen könnte, stellen die USA nun ihre Beziehung zu Saudi-Arabien auf den Prüfstand.

 US-Präsident Joe Biden (l.) bei einem Treffen mit dem saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman (r.) im Juli 2022 (Archivfoto).

US-Präsident Joe Biden (l.) bei einem Treffen mit dem saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman (r.) im Juli 2022 (Archivfoto).

Foto: AFP/MANDEL NGAN

US-Präsident Joe Biden hat wegen der geplanten Kürzung der Erdölförderung durch die von Saudi-Arabien dominierte Öl-Allianz Opec+ Konsequenzen für das Königreich angekündigt. Er werde mit dem US-Kongress über die nächsten Schritte beraten, sagte Biden im Gespräch des Nachrichtensenders CNN am Dienstag (Ortszeit). „Es wird einige Konsequenzen für das geben, was sie getan haben, mit Russland“, ergänzte er im Hinblick auf Saudi-Arabien. Was er konkret im Sinn habe, wolle er noch nicht sagen. „Aber es wird Konsequenzen geben.“

Hintergrund ist die vergangene Woche verkündete Entscheidung des Opec+-Kartells, dem auch Russland angehört, die Ölfördermenge ab November um zwei Millionen Barrel pro Tag (je 159 Liter) zu kürzen. Die Angebotsverknappung würde den Ölpreis hochtreiben, wovon wiederum aus Sicht von US-Regierungsmitgliedern Moskau profitieren würde, das mit dem Erlös den Krieg gegen die Ukraine weiterfinanzieren kann.

Erst zu Wochenbeginn forderte der Vorsitzende des Außenausschusses im US-Senat, Robert Menendez, eine Einstellung der Zusammenarbeit mit Saudi-Arabien. Alle Waffenverkäufe und die sicherheitspolitische Zusammenarbeit müssten vorläufig eingefroren werden. Die USA sollten sich auf eine Mindestkooperation mit Saudi-Arabien beschränken, die der Verteidigung amerikanischer Interessen dienen sollte, verlangte Menendez.

John Kirby, ein Sprecher des nationalen Sicherheitsrats des Weißen Hauses, erklärte am Dienstag bei CNN, Biden sei gewillt, mit dem Kongress zu erörtern, wie die Zusammenarbeit mit Riad künftig aussehen solle. Es sei an der Zeit, die Beziehungen einer erneuten Prüfung zu unterziehen und sicherzugehen, dass sie den nationalen Interessen der USA dienten.

Das Ölkartell Opec+ hatte sich unter der Leitung von Saudi-Arabien ungeachtet der Sorgen über eine durch hohe Energiepreise ausgelöste weltweite Rezession auf die Drosselung der Öl-Fördermenge verständigt. Die USA wollen die Ölpreise unter anderem senken, um Russland wegen des Krieges gegen die Ukraine die Öleinnahmen zu entziehen. Die westlichen Länder werfen Russland vor, Energie als Waffe einzusetzen und eine Energiekrise in Europa herbeizuführen. Die Beziehungen zwischen dem Königreich und der US-Regierung von US-Präsident Joe Biden gelten als angespannt.

(peng/dpa/Reuters)
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