Gefahr durch radikale Einzelterroristen Obama warnt vor "einsamen Wölfen"

Peosta (RPO). Die Wahlkampf-Tour des US-Präsidenten durch den Mittleren Westen geht weiter. Und punkten kann Barack Obama derzeit vor allem mit dem Thema Anti-Terror-Kampf. Schließlich gelang es unter seiner Führung, den Top-Terroristen Osama bin Laden zur Strecke zu bringen. Und so schätzt Obama die Gefahr eines großangelegten Anschlags derzeit als eher niedrig ein. Ein anderes Szenaria sei wahrscheinlicher.

Chronik des Al-Qaida-Terrors
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Foto: dapd

"Das wahrscheinlichste Szenario, vor dem wir derzeit aufpassen müssen, ist mehr die Aktion eines einsamen Wolfes als das eines massiven, gut koordinierten Terrorangriffs", sagte er. "Wir bleiben stets auf der Hut", erst recht vor dem bevorstehenden zehnten Jahrestag der Anschläge von New York und Pennsylvania, erklärte der US-Präsident CNN-Moderator Wolf Blitzer in Peosta im US-Staat Iowa.

Die US-Regierung beobachte weiter alle möglichen Risiken, auch wenn die Al Qaida inzwischen eine viel schwächere Organisation sei als damals. Al-Qaida-Führer Osama bin Laden wurde im Mai in Pakistan durch eine US-Spezialeinheit getötet.

Auf die Frage, ob die Amerikaner sich keine Sorgen wegen eines möglichen atomaren, radiologischen oder anderen spektakulären Anschlags machen müssten, erklärte Obama, als Präsident mache er sich über alle diese Dinge Gedanken.

Aber derzeit sei eher ein Angriff eines Einzeltäters als ein gut koordinierter Angriff zu befürchten. Ein Einzeltäter, der durch eine hasserfüllte Ideologie angetrieben werde, könne sehr viel Schaden anrichten und sei viel schwerer aufzuspüren.

Präsident gegen Verfassungsänderung zur Schuldenbegrenzung

Mit Blick auf die Schuldenkrise sprach sich Obama gegen eine Verfassungsänderung zum Erreichen eines ausgeglichenen Staatshaushalts aus. Dies halte er nur in absoluten Ausnahmesituationen wie etwa einem Krieg für denkbar, sagte Obama.

Einnahmen und Ausgaben müssten in Einklang gebracht werden, das sei, was die Bürger wollten. Bereits moderate Änderungen am gegenwärtigen Zustand brächten Fortschritte. "Ideologische Starrheit verhindert, dass wir Fortschritte machen."

Auf die Frage von Moderator Blitzer, wie es sein könne, dass in einem reichen Land wie den USA 46 Millionen Bürger auf Lebensmittelmarken angewiesen seien, erklärte der Präsident, dies sei nicht zuletzt der Rezession geschuldet.

Gerade deshalb sei es wichtig, dass das Haushaltsdefizit nicht zulasten bedürftiger Menschen zurückgefahren werde. Die USA seien der Brotkorb der Welt, doch seien die Einkommen ungleich verteilt, und die Löhne und Gehälter seien zuletzt nicht mehr gestiegen. Deshalb müsse das Land in seine Menschen, in Innovation und in Infrastruktur investieren.

Obama äußerte sich während einer dreitägigen Bustour durch den Mittleren Westen der USA.

(AFP/awei)
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