US-Haushaltskrise Obama beruft Spitzentreffen im Weißen Haus ein

Washington · Im Ringen um eine Lösung der US-Haushaltskrise hat Präsident Barack Obama die Spitzen beider Kongresskammern zu Beratungen ins Weiße Haus eingeladen.

Das Treffen werde noch am Mittwoch stattfinden, teilte ein Regierungssprecher mit. Geladen sind der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Harry Reid, der dortige republikanische Minderheitsführer Mitch McConnell sowie der Sprecher des Repräsentantenhauses, John Boehner, und die dortige demokratische Minderheitsführerin Nancy Pelosi.

Obama werde die Vertreter im Repräsentantenhaus dabei aufrufen, einen Haushaltsentwurf zu verabschieden, der eine Weiterführung der geschlossenen US-Behörden ermöglicht. Am Dienstag war in den USA ein Haushaltsnotstand eingetreten, weil sich das Repräsentantenhaus und der Senat nicht auf einen Übergangsetat einigen konnten. Durch den Verwaltungsstillstand mussten rund 800.000 der gut zwei Millionen Staatsbediensteten in unbezahlten Urlaub geschickt werden.

Krebskranke Kinder ohne Behandlung

Wegen des Haushaltsnotstands müssen krebskranke Kinder vorübergehend auf eine Behandlung verzichten. Die Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) bestätigten, dass ihre Forschungsklinik wegen Personalmangels derzeit keine neuen Patienten aufnehme. Pro Woche müssten nun etwa 200 neue Patienten abgewiesen werden, darunter durchnschnittlich 30 Kinder. Etliche dieser Kinder hätten Krebs, sagte ein NIH-Sprecher der Nachrichtenagentur "AFP". "Wir weisen Patienten nicht dauerhaft ab, wir verzögern aber ihre Aufnahme."

Drei Viertel der NIH-Belegschaft befinden sich den Angaben zufolge im unbezahlten Zwangsurlaub. Die Nationalen Gesundheitsinstitute betreiben das größte Forschungskrankenhaus der Welt, an dem derzeit etwa 1400 klinische Tests stattfinden. Vier neue Tests, die in der kommenden Woche beginnen sollten, werden laut NIH bis zum Ende des Stillstands verschoben.

(ap)
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