Reaktion auf Ahmadinedschads Rede Obama: Äußerungen sind "hasserfüllt"

New York (RPO). US-Präsident Barack Obama hat die Rede seines iranischen Amtskollegen Mahmud Ahmadinedschad vor der UN-Vollversammlung scharf kritisiert. Die Äußerungen, wonach die US-Regierung selbst die Anschläge vom 11. September 2001 inszeniert habe, seien nicht zu entschuldigen, sagte Obama am Freitag in einem Interview für das persische Programm der BBC. "Das war beleidigend. Das war hasserfüllt."

Offenbar Anschlag auf Mahmud Ahmadinedschad
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Ein US-Regierungsmitarbeiter erklärte, Obama habe sich bewusst für das persische Programm der BBC entschieden, damit die iranische Bevölkerung ihm direkt zuhören könne. "Besonders die Tatsache, dass er (Ahmadinedschad) diese Äußerungen in Manhattan gemacht hat, nur etwas weiter nördlich von Ground Zero, wo Familien ihre geliebten Verwandten verloren haben, Menschen aller Glaubensrichtungen ..., dass er so eine Rede gehalten hat, ist nicht zu entschuldigen", sagte Obama.

Zugleich bekräftigte er die Bereitschaft der USA, den Streit über das iranische Atomprogramm auf diplomatischem Weg zu lösen. Allerdings müsse der Iran dafür endlich seinen internationalen Verpflichtungen nachkommen und für mehr Transparenz sorgen.

Ahmadinedschad hatte am Donnerstag vor der UN-Vollversammlung erklärt, viele Menschen glaubten, die USA hätten die Angriffe auf das World Trade Center und das Pentagon inszeniert, um den Verfall ihrer Wirtschaft zu stoppen. Die Mehrheit der US-Bürger sowie viele Staaten und Politiker in der gesamten Welt würden dieser These zustimmen, sagte er. Während der Rede verließen zahlreiche Diplomaten demonstrativ den Saal, darunter die der USA und der EU. Die Bundesregierung kritisierte die Äußerungen ebenfalls scharf.

(RTR/nbe)
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