Atomanlage Yongbyon Nordkorea will Reaktor wieder hochfahren

Seoul · Nordkorea heizt den Konflikt um sein Atomwaffenprogramm weiter an. Das kommunistische Land kündigte am Dienstag an, seinen abgeschalteten Fünf-Megawatt-Reaktor im Nuklearzentrum Yongbyon wieder in Betrieb nehmen zu wollen.

Chronik des Streits um Nordkoreas Atomprogramm
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Foto: dpa, Jeon Heon-Kyun

Sämtliche Anlagen in Yongbyon, eingeschlossen des Reaktors und einer Anlage zur Urananreicherung, sollen "angepasst und neugestartet" werden, zitierten die Staatsmedien die Generalabteilung für Atomenergie. Die Atomstreitmacht solle "in Qualität und Quantität" verstärkt werden, zugleich solle die akute Stromknappheit behoben werden.

In dem Reaktor in Yongbyon hatte Nordkorea waffentaugliches Plutonium hergestellt. Im Rahmen einer Vereinbarung von 2007 zwischen Nordkorea, den USA, China, Südkorea, Japan und Russland wurden wesentliche Teile der Atomanlagen unbrauchbar gemacht.

Die jüngste Ankündigung aus Pjöngjang erfolgte nach einer Reihe von Kriegsdrohungen gegen Südkorea und die USA in den vergangenen Wochen. Damit reagierte Nordkorea auf die Ausweitung von UN-Sanktionen wegen des dritten Atomtests des Landes im Februar und südkoreanisch-amerikanische Militärübungen.

Als Verbündeter Südkoreas hatten die USA Langstreckenbomber und Jagdflieger zu den Übungen in Südkorea geschickt, um Stärke zu demonstrieren.

(dpa)
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