Nach südkoreanischem Manöver Nordkorea sendet Kriegsdrohung an den Süden

Pocheon (RPO). Südkorea demonstriert im Konflikt mit dem kommunistischen Nachbarn im Norden militärische Stärke: Am Donnerstag absolvierten die südkoreanischen Streitkräfte unweit der Grenze ihr bislang größtes Wintermanöver.

 Die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea sollen beigelegt werden.

Die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea sollen beigelegt werden.

Foto: AFP, AFP

Die Militärübung war als Reaktion auf den nordkoreanischen Artilleriebeschuss angesetzt worden, bei dem vor genau einem Monat vier Südkoreaner auf der Insel Yeonpyeong ums Leben kamen. Nordkorea drohte für den Fall einer Invasion mit Krieg.

Die Übung von Heer und Luftwaffe fand in der Gebirgsregion Pocheon statt, rund 30 Kilometer von der schwer befestigten Grenze zu Nordkorea entfernt. Die Kriegsmarine hielt zudem ein Manöver zur U-Boot-Bekämpfung an der Ostküste ab.

Der südkoreanische Präsident Lee Myung Bak kündigte im Falle neuerlicher nordkoreanischer Angriffe eine "harte Antwort" an. "Ich war der Meinung, dass wir den Frieden sichern können, wenn wir Geduld haben, aber das war nicht der Fall", sagte Lee bei einem Truppenbesuch an der Grenze.

Nordkorea verurteilte das Manöver als "Provokation" und "Beleidigung". Verteidigungsminister Kim Yong Chun warnte, sein Land sei zum Krieg bereit und werde Nuklearwaffen einsetzen, falls Soldaten aus dem Süden auf nordkoreanisches Territorium vordringen sollten.

China, Nordkoreas wichtigster Verbündeter, rief am Donnerstag zur Zurückhaltung auf. "Die gegenwärtige Situation bleibt hoch kompliziert und heikel", sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking. "Wir appellieren an die beteiligten Partien, Ruhe zu bewahren, Zurückhaltung zu üben und eine verantwortungsbewusste Haltung einzunehmen."

(apd/nbe)
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