Reaktionen auf Nordkorea-Gipfel „Trumps Aussagen haben eine Halbwertzeit von einem Tweet“

Singapur · In Deutschland reagieren Politiker fast aller Parteien verhalten auf die Vereinbarung zwischen Trump und Kim. Grünen-Politiker Hofreiter etwa zweifelte die Verlässlichkeit beider Staatschefs an.

Reaktionen auf das Treffen zwischen Trump und Kim
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Foto: dpa/Kevin Lim

Deutsche Politiker haben sich skeptisch zu den Ergebnissen des historischen Gipfeltreffens von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un mit US-Präsident Donald Trump geäußert. Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Alexander Graf Lambsdorff, sprach am Dienstag von einem "ungedeckten Scheck". Die gemeinsame Abschlusserklärung sei "wenig konkret" und lasse viele Fragen offen. "Ob damit der Grundstein für die nukleare Abrüstung von Nordkorea gelegt ist, bleibt abzuwarten."

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter warnte, Aussagen Trumps hätten "eine Halbwertzeit gerade mal von einem Tweet". Auch auf Kim sei kaum Verlass: "Wir haben es hier mit zwei - milde ausgedrückt - unbeständigen Charakteren zu tun." Sollte die Vereinbarung aber tatsächlich eine vollständige Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel nach sich ziehen, wäre das eine "erfreuliche Nachricht".

AfD lobt Vereinbarung als „historischen Meilenstein“

Linken-Chefin Katja Kipping erklärte, es bleibe abzuwarten, ob die Ankündigung zu einer Denuklearisierung "das Papier wert ist, auf dem sie steht". Bis es zu einer "konkreten und friedenspolitisch wünschenswerten Denuklearisierung auf der koreanischen Halbinsel" seien noch "diplomatische Kraftanstrengungen" nötig.

Zudem würden Trump und Kim "weiterhin völlig unberechenbare Staatschefs bleiben, denen das eigene Ego wichtiger zu sein scheint als das Wohl der Menschen in ihrer politischen Obhut."

Der stellvertretende AfD-Bundessprecher Georg Pazderski bezeichnete die Vereinbarung von Singapur als "historischen Meilenstein". Zugleich lobte Pazderski Trumps "klare Agenda". Die Vereinbarung zeige, "dass eine klare Politik zugunsten des eigenes Landes auch für die Welt insgesamt zu positiven Ergebnissen führen kann".

(AFP/heif)
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