Neues Säbelrasseln Nordkorea droht mit "Meer von Feuer"

Seoul · Nordkorea hat am Donnerstag damit gedroht, den Sitz des südkoreanischen Präsidenten in ein "Meer von Feuer" zu verwandeln. Südkoreanische Truppen hatten tags zuvor ein Manöver in der Nähe einer Insel abgehalten, die Nordkorea genau vor einem Jahr mit Artillerie angegriffen hatte. Dabei waren vier Menschen getötet worden.

Nordkorea: Kim Jong Il und Sohn bei Militärparade
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In ein "ähnliches Meer von Feuer" werde der südkoreanische Präsidentensitz, das Blaue Haus, verwandelt, sollten die südkoreanischen Streitkräfte je einen Schuss auf nordkoreanisches Gebiet feuern, hieß es in der von staatlichen Medien verbreiteten Erklärung des nordkoreanischen Militärs.

Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea hatten sich gerade erst wieder etwas entspannt, was zur Hoffnung Anlass gab, dass die Verhandlungen über das nordkoreanische Atomprogramm bald wieder aufgenommen werden könnten.

Unterdessen wies die Regierung in Pjöngjang eine UN-Resolution zurück, die Menschenrechtsverstöße in Nordkorea kritisiert. Es handele sich um eine "Schmierenkampagne" der USA und anderer feindlich gesinnter Länder, die "den in den Menschen tief verwurzelten Glauben in den Sozialismus" nicht erschüttern werde, erklärte ein Regierungsprecher nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur.

Die UN-Vollversammlung hatte am Montag mit großer Mehrheit willkürliche Festnahmen, unmenschliche Haftbedingungen, öffentliche Hinrichtungen und Folter in Nordkorea verurteilt. Zudem wurden in der Resolution die Existenz zahlreicher Gefangenenlager und verbreitete Zwangsarbeit kritisiert. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen werden in dem Land rund 200.000 politische Gefangene in sechs Lagern festgehalten.

(APD)
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