Vorwürfe der USA Nordkorea bestreitet angebliche Munitionslieferungen an Russland

Seoul · Die USA werfen Nordkorea seit längerer Zeit vor, Russland mit Waffen und Munition zu versorgen. Die Regierung in Seoul dementierte die Vorwürfe jetzt erneut.

 Wladimir Putin (r), Präsident von Russland, und Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, geben sich während eines Treffen in Russland die Hand (Archivfoto).

Wladimir Putin (r), Präsident von Russland, und Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, geben sich während eines Treffen in Russland die Hand (Archivfoto).

Foto: dpa/Alexander Zemlianichenko

Nordkorea hat Angaben der US-Regierung bestritten, wonach der international weithin isolierte Staat heimlich Munition nach Russland liefert. Das Verteidigungsministerium in Pjöngjang warf den USA vor, „feindselige Versuche“ zu unternehmen, um Nordkoreas Ruf zu schädigen. „Wir machen noch einmal deutlich, niemals „Waffenhandel“ mit Russland gehabt zu haben“, wurde ein Vizedirektor für Auslandsfragen des Ministeriums am Dienstag von den Staatsmedien zitiert. Es sei auch nicht geplant, das künftig zu tun.

Das Ministerium reagierte auf Äußerungen des Kommunikationsdirektors des Nationalen Sicherheitsrates in den USA, John Kirby. Er hatte diesen Monat kritisiert, dass Russland aus Nordkorea Artilleriegeschosse erhalte und diese für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine einsetze. Die Lieferungen würden über andere Länder etwa im Nahen Osten getätigt, um sie zu verschleiern. Kirby hatte bereits im September davon gesprochen, dass Russland möglicherweise Millionen von Artilleriegeschossen und Raketen aus Nordkorea importiere. Auch damals hatte die Führung in Pjöngjang widersprochen.

Militärexperten vermuten, dass Russland angesichts von Lieferengpässen der heimischen Rüstungsindustrie auf Waffenimporte angewiesen sein könnte. Die Engpässe sind demnach auf die internationalen Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zurückzuführen. Nach der Invasion hatte Nordkorea seine politische Unterstützung für den Kurs Moskaus zugesichert. Der asiatische Staat ist wegen seines Atomwaffenprogramms selbst internationalen Sanktionen unterworfen und vom Welthandel praktisch ausgeschlossen.

(mzu/dpa)
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