Erst Mittwoch ins Katastrophengebiet Niederländischer Innenminister wegen Thailand-Urlaub in Kritik

Den Haag (rpo). Der niederländische Innenminister Johan Remkes ist am Tag der Flutkatastrophe nach Thailand gereist, um dort seinen alljährlichen Winterurlaub zu verbringen. Die Tatsache, dass er es bislang nicht für nötig gehalten hat, mal in den betroffenen Gebieten vorbeizuschauehn - wo auch zahlreiche Niedeländern ums Leben gekommen sind - hat ihm jetzt eine Menge Kritik eingebracht.

Erst jetzt hat er sich zu einem Besuch in der von den Flutwellen verwüsteten Region entschlossen. Remkes werde am Mittwoch auf die thailändische Insel Phuket reisen und mit Spezialkräften niederländischen Polizei zusammentreffen, die zur Identifizierung von Landsleuten eingesetzt seien, teilte das Ministerium in Den Haag in der Nacht zu Dienstag mit.

Bislang habe der Minister sich nicht in das Katastrophengebiet begeben, weil dort "nur mit Hilfe beauftragte Leute" gebraucht worden seien.

Remkes war am Tag der Flutkatastrophe in Thailand angekommen, um dort wie jedes Jahr mit Freunden seinen Winterurlaub zu verbringen. Obwohl sein Ferienort nur etwa 250 Kilometer Luftlinie von dem Katastrophengebiet entfernt liegt, hatte der Minister es bislang nicht für nötig befunden, den niederländischen Opfern einen Besuch abzustatten.

Ein Sprecher des Innenministeriums hatte der niederländischen Nachrichtenagentur ANP gesagt, Remkes habe dem Ministerium mitgeteilt, dass er gut angekommen sei und nicht gestört werden wolle; der Minister sei in Thailand "schlecht zu erreichen".

Mitglieder der Opposition hatten das mangelnde Einfühlungsvermögen des Politikers kritisiert und seinen Rücktritt gefordert. Auch Parteifreunde von Remkes hatten sich enttäuscht gezeigt und angemerkt, dass er sich über die Lage in der Region auf dem Laufenden hätte halten sollen.

(afp)
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