Wegen Kontakten zu Demonstranten Nicolás Maduro weist drei US-Konsularbeamte aus Venezuela aus

Caracas · Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat die Ausweisung von drei US-Konsularbeamten angekündigt. Diese hätten Kontakte zu protestierenden Studenten gehabt, begründete Maduro am Sonntag im staatlichen Rundfunk die Maßnahme.

 Nicolás Maduro geht radikal gegen Demonstranten vor.

Nicolás Maduro geht radikal gegen Demonstranten vor.

Foto: dpa, uw

Er habe das Außenministerium angewiesen, die drei Vertreter der US-Botschaft zur Persona non grata zu erklären und auszuweisen, erklärte Venezuelas Präsident Nicolás Maduro.

Das venezolanische Außenministerium hatte den USA zuvor vorgeworfen, die Protestbewegung zu unterstützen. Es wies eine Erklärung von US-Außenminister John Kerry vom Samstag zurück, der das gewaltsame Vorgehen gegen Demonstranten in Venezuela verurteilt hatte.

In Venezuela gehen seit zwei Wochen Regierungsgegner auf die Straße. Bei den Demonstranten handelt es sich überwiegend um Studenten. Die Proteste richten sich gegen die anhaltende Wirtschaftskrise in dem ölreichen Land, steigende Preise und die Knappheit von Gütern des täglichen Bedarfs. Aber auch die Regierungsanhänger gehen auf die Straße: Am Mittwoch wurden bei Zusammenstößen zwischen Anhängern und Gegnern Maduros drei Menschen getötet. Am Samstag versammelten sich tausende Anhänger Maduros zu einer Kundgebung in Caracas.

Der im Zusammenhang mit den Zusammenstößen vom Mittwoch per Haftbefehl gesuchte Oppositionsführer Leopoldo Lopez rief am Sonntag zu einem neuen Protestmarsch auf. Dieser solle am Dienstag zum Justizministerium führen. Er werde selbst teilnehmen, kündigte Lopez an. "Wenn irgendjemand entschieden hat, mich illegal festzunehmen und einzusperren, soll er wissen, ich werde dort sein, um mich der Verfolgung zu stellen", sagte er. "Ich habe nichts Illegales getan." Die Behörden weisen Lopez eine Verantwortung für die tödlichen Ausschreitungen am Mittwoch zu.

(AFP)
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