Reaktion auf Anschlag in Christchurch Neuseeland verbietet halbautomatische Waffen

Christchurch · Nach dem Anschlag auf zwei Moscheeen hat Premierministerin Jacinda Ardern angekündigt, halbautomatische Waffen zu verbieten. Das neue Gesetz soll schon Anfang April in Kraft treten. Zum nächsten Freitagsgebet werden in Christchurch Tausende Menschen erwartet.

 Trauernde legen Blumen in der Nähe der Linwood-Moschee in Christchurch nieder.

Trauernde legen Blumen in der Nähe der Linwood-Moschee in Christchurch nieder.

Foto: dpa/Vincent Thian

Als Reaktion auf den Terrorangriff in Christchurch will Neuseeland mit sofortiger Wirkung Sturmgewehre, leistungsstarke Magazine und halbautomatische Waffen verbieten. Das teilte die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern am Donnerstag mit. Das entsprechende Gesetz solle bis zum 11. April in Kraft treten.

Außer einem Verkaufsverbot für Sturmgewehre und halbautomatische Waffen sollen auch Schnellfeuervorrichtungen wie sogenannte Bump Stocks und Großmagazine aus dem Verkehr gezogen werden. "In Kürze wird jede halbautomatische Waffe, wie sie bei dem Terrorangriff am Freitag benutzt wurde, in diesem Land verboten sein", sagte Ardern.

Ardern kündigte zudem ein Rückkaufprogramm für die verbotenen Gewehre an. Dies könnte bis zu 200 Millionen neuseeländische Dollar (rund 120 Millionen Euro) kosten.

Hintergrund ist der Anschlag eines mutmaßlich rechtsextremistischen Terroristen, der in zwei Moscheen in Christchurch 50 Menschen tötete. Er filmte die Tat per Helmkamera und übertrug sie online auf Facebook. In dem Video sind auch die Waffen zu sehen, die er nutzte.

Der festgenommene Verdächtige habe seine Gewehre auf legale Art erworben und deren Leistung durch 30-Schuss-Magazine erhöht, sagte Ardern, „durch einen einfachen Online-Kauf“.

Die ersten Opfer der Tat wurden am Mittwoch beigesetzt. Es handelte sich um einen 44-Jährigen und seinen 15 Jahre alten Sohn. Der Imam der Al-Noor-Moschee, die als erstes angegriffen wurde, erwartete zum Freitagsgebet eine Woche nach der Tat Tausende Menschen. Er habe die Pläne für den Gottesdienst mit den Behörden besprochen und gehe davon aus, dass er in einem großen Park gegenüber der Al-Noor-Moschee stattfinden werde, sagte Gamal Fouda.
Eine Woche nach der Tat will Neuseeland am Freitag außerdem zwei Schweigeminuten einlegen.

(juju/AP/dpa/AFP)
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