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Jemen Neun Tote bei Bombenanschlag

Sanaa (RPO). Nach den versuchten Terroranschlägen in Großbritannien hat es am Montag auch im Jemen einen Bombenanschlag gegeben. Neun Menschen sind nach Angaben der Polizei bei der Explosion einer Autobombe in einem bei Touristen beliebten antiken Tempel im Nordosten des Landes ums Leben gekommen.

Sieben spanische Touristen und zwei ihrer einheimischen Fahrer wurden getötet, als der Attentäter eine Autobombe in ihren Konvoi lenkte, wie die Nachrichtenagentur Saba unter Berufung auf Angaben aus dem jemenitischen Innenministerium berichtete. Sechs Spanier und zwei Jemeniten wurden demnach verletzt. Die Regierung in Madrid sprach von fünf Verletzten. Das jemenitische Innenministerium machte das Terrornetzwerk Al Qaida für den Anschlag verantwortlich.

Die Explosion ereignete sich nach Augenzeugenberichten gegen 18.00 Uhr Ortszeit (17.00 Uhr MESZ) an einem 3000 Jahre alten Tempel in Marib, 170 Kilometer östlich der Hauptstadt Sanaa. Die Spanier hatten die Besichtigung gerade abgeschlossen und sammelten sich an ihren Wagen, als der Sprengsatz hochging. Nach Zeugenangaben war die Explosion der Bombe noch in 20 Kilometern Entfernung zu hören.

Zu dem fünf Fahrzeuge umfassenden Konvoi der Reisegruppe gehörte auch ein Polizeiauto zum Schutz der Touristen. Das archäologisch bedeutende und bei Touristen beliebte Stammesgebiet kann wegen des hohen Risikos von Entführungen nur in Begleitung von Polizei oder Armee besucht werden. Nach vorläufigen Erkenntnissen stecke Al Qaida hinter dem Attentat, sagte ein Mitarbeiter des jemenitischen Innenministeriums laut Saba.

Opfer werden in die Heimat gebracht

Der spanische Außenminister Miguel Angel Moratinos verurteilte in Madrid den "terroristischen Akt" und sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Nach seinen Angaben sollte in den kommenden Stunden ein spanisches Flugzeug in den Jemen starten, um die Opfer in die Heimat zurückzubringen.

Aus dem Jemen stammt die Familie des Al-Qaida-Chefs Osama bin Laden. Die Regierung in Sanaa bekämpft mit Unterstützung der USA Extremisten aus der sunnitischen Bevölkerungsmehrheit. Im September 2006 konnten die jemenitischen Sicherheitskräfte einen geplanten doppelten Selbstmordanschlag gegen Öl-Anlagen in Marib vereiteln. Vier Attentäter und ein Wachmann kamen dabei ums Leben.

Im Jemen wurden in den vergangenen Jahren wiederholt Touristen entführt, auch in der Provinz Marib. Zuletzt wurden Anfang Januar fünf Italiener entführt, die fünf Tage später von den jemenitischen Sicherheitskräften befreit wurden.

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