Frankreichs Staatchef bestreitet Neue Spendenvorwürfe gegen Nicolas Sarkozy

Paris (RPO). Gut acht Monate vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich sind erneut Parteispendenvorwürfe gegen Präsident Nicolas Sarkozy erhoben worden. Mehrere Zeitungen veröffentlichten am Mittwoch Auszüge aus einem Buch zweier Journalisten der Zeitung "Le Monde", die berichten, Sarkozy habe vor seiner Wahl 2007 Bargeld von der Milliardärin Liliane Bettencourt mitgenommen.

Die Sarkozys glücklich und entspannt an der Côte d'Azur’
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Der Präsidentschaftspalast wies die Anschuldigungen als "unbegründet, verlogen und skandalös" zurück. Die Journalisten Gérard Davet und Fabrice Lhomme zitieren die Untersuchungsrichterin Isabelle Prévost-Desprez, die berichtet, eine frühere Krankenschwester Bettencourts habe die Bargeld-Spende einer Gerichtsschreiberin geschildert. Die Aussage fiel demnach aber nach der offiziellen Vernehmung und taucht somit nicht in den amtlichen Protokollen auf.

Prévost-Desprez hatte zeitweise zu mutmaßlichen Spenden Bettencourts, der schwerreichen Haupteignerin des Kosmetikkonzerns L'Oréal, an Sarkozy ermittelt. Der Juristin wurden im Herbst 2010 die Ermittlungen des Falles Bettencourt entzogen. Der Fall wurde damals an Untersuchungsrichter im südwestfranzösischen Bordeaux verwiesen. Sie müssen nun entscheiden, ob sie Prévost-Desprez und die frühere Krankenschwester vernehmen wollen.

Die Vorwürfe, Sarkozys Partei UMP habe für ihren Wahlkampf im Jahre 2007 illegale Spenden entgegengenommen, sind nicht neu: Die frühere Bettencourt-Buchhalterin Claire Thibout hatte ebenfalls von Spenden berichtet, die über den früheren Finanzminister Eric Woerth geflossen sein sollen. Woerth wurde im Zuge der Bettencourt-Affäre aus der Regierung entlassen.

(AFP/das)
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