Waterboarding, Schlafentzug, Zwangsernährung — all diese Begriffe werden auch mit Guantanamo in Verbindung gebracht. Jenes Militärgefängnis auf dem US-Marinestützpunkt in Kuba, in dem bis heute Terrorverdächtige inhaftiert sind. Obama versprach 2009, das Lager innerhalb eines Jahres zu schließen, scheiterte jedoch am Widerstand des Kongresses.

Am Dienstag hatten die beiden Guantanamo-Beauftragten des US-Präsidenten erstmals gemeinsam dem Lager einen Besuch abgestattet. Sie sollen nach Möglichkeiten für eine Schließung des Lagers suchen. Und sie trafen sich mit dort stationierten Soldaten, die ihren Job "bewundernswert unter extrem schwierigen Umständen" machten.

Fast zeitgleich hat das US-Militär neue Fotos aus dem Lager veröffentlicht, die vermutlich auch beruhigen sollen. Denn darauf sind vor allem auch Annehmlichkeiten für die Gefangenen zu sehen: Ein Fernsehsessel für verdiente Gefangene, ein Regal mit religiösen Büchern, ein Pfeil auf den Pritschen, welche die Gebetsrichtung gen Mekka anzeigt. Von der unrühmlichen Seite, für die das Gefängnis berühmt berüchtigt wurde, ist freilich nichts zu sehen.

Es sind Aufnahmen aus dem Camp Delta, in dem seit einigen Jahren die Insassen untergebracht sind. Alles angefangen hatte aber im Camp X-Ray, das inzwischen geschlossen wurde. Auch von diesem verwitterten Ort hat das Militär Bilder veröffentlicht. Ob auch Camp Delta eines Tages so aussieht, das steht allerdings noch immer in den Sternen.