Nachbarland der Ukraine Nato verlegt schnelle Eingreiftruppe nach Rumänien

Brüssel · Die Nato verlegt zur Verstärkung der Ostflanke und zur Abschreckung Russlands Kräfte der schnellen Einsatztruppe NRF in das ukrainische Nachbarland Rumänien. Deutsche Soldaten sollen bislang aber noch nicht beteiligt sein.

 Die Nato-Fahne (M) und die der Nato-Mitgliedsländer wehen vor dem Nato-Hauptquartier In Brüssel.

Die Nato-Fahne (M) und die der Nato-Mitgliedsländer wehen vor dem Nato-Hauptquartier In Brüssel.

Foto: dpa/Olivier Matthys

Die belgische Verteidigungsministerin Ludivine Dedonder bestätigte am Samstag entsprechende Informationen der Deutschen Presse-Agentur vom Vortag. Konkret kündigte Dedonder die Entsendung von 300 Soldaten an, die derzeit Teil der sogenannten Nato-„Speerspitze“ VJTF sind. Diese ist wiederum Teil der NRF.

Neben den belgischen Kräften werden nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur insbesondere französische Truppen nach Rumänien verlegt. Frankreich führt in diesem Jahr die rund 5000 Soldaten starke VJTF.

Deutschland stellt für die schnellste Eingreiftruppe der Nato derzeit rund 750 Kräfte. Sie wurden nach Angaben eines Sprechers des Bundesverteidigungsministeriums vom Samstagnachmittag bislang allerdings nicht vom Nato-Oberbefehlshaber für den Einsatz angefordert. Insgesamt stehen in diesem Jahr rund 13.700 deutsche Bundeswehrsoldaten für die NRF zur Verfügung.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte am Freitagabend nach einer Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs der 30 Bündnisstaaten die Verlegung von NRF-Kräften in den östlichen Teil des Bündnisgebiets angekündigt, aber keine Ländernamen genannt. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Allianz, dass Teile der NRF zur Abschreckung und Verteidigung des Bündnisgebiets verlegt werden. Sie besteht nach Nato-Angaben insgesamt aus rund 40.000 Soldaten.

Bereits am Donnerstag hatte die Nato angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine die Verteidigungspläne für das östliche Bündnisgebiet aktiviert. Der Oberbefehlshaber der Nato-Streitkräfte bekam damit weitreichende Befugnisse, um zum Beispiel Truppen anzufordern und zu verlegen.

(felt/dpa)
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