Attacken aus der virtuellen Welt Nato rüstet sich für "Computer-Kriege"

München (RPO). Die Nato sollte sich in Zukunft nicht nur gegen militärische Angriffe, sondern auch gegen Attacken in der virtuellen Computerwelt gemeinsam verteidigen. Das sieht der Entwurf von Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen für das neue strategische Konzept des Bündnisses vor, das auf dem Nato-Gipfel im November in Lissabon verabschiedet werden soll.

Rasmussen habe sein Papier Anfang der Woche an die Regierungen der 28 Mitgliedstaaten verschickt, die es bislang strikt unter Verschluss hielten. Wesentliche Inhalte wurden nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" jedoch aus verschiedenen Quellen bekannt. Demnach definiere Rasmussens Entwurf drei Kernaufgaben der Nato im 21. Jahrhundert: Die kollektive Verteidigung gemäß Artikel 5 des Nato-Vertrags, die Förderung von Stabilität weltweit und das Management von Krisen.

Artikel 5 des Nato-Vertrages legt fest, dass ein bewaffneter Angriff auf ein Mitgliedsland als Attacke auf das gesamte Bündnis betrachtet wird und gemeinsam abgewehrt wird. Diesen sogenannten Bündnisfall hat die Nato bislang erst einmal ausgerufen, und zwar nach den Terrorangriffen auf die USA vom 11. September 2001.

Neben der bisherigen militärischen Bedrohung und dem Terrorismus nenne Rasmussen in dem Papier weitere Gefahren, denen das Bündnis mit Abschreckung und gemeinsamer Verteidigung begegnen soll. Dazu zähle er vor allem die sogenannten Cyber-Attacks, also Angriffe auf die Computersysteme der NATO-Länder. Aber auch die Sicherheit der Energieversorgung einschließlich des Schutzes von Infrastruktur und Transportwegen sollte die NATO gewährleisten.

(apd/nbe)
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