Afghanistan-Einsatz Nato räumt Tötung von Zivilisten ein

Kabul (RPO). Die Nato-Truppe in Afghanistan hat die Verantwortung für den Tod von fünf Zivilisten eingeräumt, darunter auch drei Frauen. Wie die Nato-Truppe Isaf am Sonntagabend mitteilte, wurden sie bereits Mitte Februar bei einem Einsatz in der Provinz Paktia getötet.

Mit der Bundeswehr in Afghanistan unterwegs
18 Bilder

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Sie hatten sich demnach auf einem Gelände in einem Dorf nahe der Provinzhauptstadt Gardes aufgehalten, wo eine Patrouille afghanischer und internationaler Soldaten einen Taliban-Kämpfer vermutete. Die beiden Männer waren demnach bewaffnet, die Soldaten fühlten sich von ihnen bedroht. "Jetzt wissen wir, dass die beiden getöteten Männer nur versucht haben, ihre Familien zu beschützen", sagte ISAF-Sprecher Eric Temblay. Die Nato bedauere den Tod der Zivilisten zutiefst.

Die Nato hatte eine Beteiligung am Tod der drei Frauen zunächst abgestritten. Wie die britische Zeitung "The Times" und die US-Zeitung "New York Times" berichteten, waren an dem Einsatz US-Spezialkräfte beteiligt. Sie versuchten den Berichten zufolge, die Todesursache der Zivilisten zu verschleiern, indem sie die Kugeln aus den Leichen entfernten. Die Vertuschungsvorwürfe wollte der Nato-Sprecher auf Anfrage nicht kommentieren, auch zur Nationalität der Soldaten wollte er sich nicht äußern.

(AFP/sdr)
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