Nato-Gipfel in Wales hat begonnen Rasmussen: "Russland greift die Ukraine an"

Newport · Der Nato-Gipfel im britischen Newport hat offiziell begonnen. Und der Generalsekretär des Bündnisses findet deutliche Worte in Richtung Moskau.

 Francois Hollande, Petro Poroschenko, Barack Obama, David Cameron, Angela Merkel und Matteo Renzi (von links) besprechen die neue Situation.

Francois Hollande, Petro Poroschenko, Barack Obama, David Cameron, Angela Merkel und Matteo Renzi (von links) besprechen die neue Situation.

Foto: dpa

Anders Fogh Rasmussen und der britische Premier und Gastgeber David Cameron begrüßten die 28 Staats- und Regierungschefs am Mittag am Gipfelort in Wales. In einer weltpolitisch sehr angespannten Lage befasst sich das Treffen bis Freitag mit den Krisen in der Ukraine und in Nahost. Außerdem geht es um die Zukunft Afghanistan. Parallel zum Gipfel treffen sich die Verteidigungs- und die Außenminister der Nato. Der Gipfel gilt als der wichtigste des Bündnissses nach dem Ende des Kalten Krieges.

Zum Auftakt des Nato-Gipfelshat Rasmussen Russland einen direkten Angriff auf die Ukraine vorgeworfen. "Wir stehen vor einer dramatisch gewandelten Sicherheitsumgebung", sagte er am Donnerstag kurz vor Beginn des Treffens der 28 Staats- und Regierungschefs in Newport. "Russland greift die Ukraine an."

Vor Beginn des Gipfels traf sich der ukrainische Präsident Petro Poroschenko mit US-Präsident Barack Obama, dem britischen Premierminister David Cameron, dem französischen Präsidenten François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi. Die Nato will der Ukraine in Wales eine verstärkte Zusammenarbeit zusagen. Für den späten Nachmittag ist ein Treffen Poroschenkos mit allen 28 Staats- und Regierungschefs geplant.

Rasmussen sagte, das Bündnis unterstütze alle Bemühungen um eine Verhandlungslösung im Ukraine-Konflikt. "Aber wichtig ist, was an Ort und Stelle passiert. Und leider sehen wir nach wie vor eine russische Beteiligung an der Destabilisierung der Lage in der östlichen Ukraine."

Russland hat unterdessen den Nato-Gipfel vor einer weiteren Annäherung an die Ukraine gewarnt. Am blockfreien Status der ehemaligen Sowjetrepublik dürfe nicht gerüttelt werden, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Donnerstag in Moskau. Wer die Neutralität Kiews infrage stelle, gefährde die Suche nach einer Lösung im Ostukraine-Konflikt. Die Ukraine strebt eine Annäherung an die Nato an; Präsident Petro Poroschenko wollte als Gast beim Gipfeltreffen dafür werben. Trotz Kiews Plänen für eine Waffenruhe im Konfliktgebiet gingen die Kämpfe zwischen ukrainischer Armee und prorussischen Separatisten weiter.

(dpa)
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