Vor Nato-Gipfel Trump legt im Streit um Verteidigungsausgaben nach

Washington · Schon vor geraumer Zeit hatte Donald Trump die Nato-Partner wegen ihrer Verteidigungsausgaben kritisiert. Nun, kurz vor seinem Abflug zum Gipfel, legte er in dem Streit noch einmal nach.

 US-Präsident Donald Trump und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg im Mai 2017.

US-Präsident Donald Trump und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg im Mai 2017.

Foto: AP/Matt Dunham

Unmittelbar vor seinem Abflug zum Nato-Gipfel nach Brüssel hat US-Präsident Donald Trump seine Kritik an anderen Bündnispartnern bekräftigt. „Die USA zahlen ein Vielfaches mehr als jedes andere Land, nur um sie zu beschützen. Nicht fair für den amerikanischen Steuerzahler“, schrieb Trump am Dienstagmorgen (Ortszeit) im Kurznachrichtendienst Twitter. Er sollte am Abend in Brüssel ankommen.

Trump wirft anderen Natomitgliedern seit Längerem vor, nicht genügend Geld in die Verteidigung zu investieren. Der Streit darüber überschattet das Spitzentreffen der Militärallianz, das am Mittwoch und Donnerstag in der belgischen Hauptstadt stattfindet.

Die Staats- und Regierungschefs der Nato hatten 2014 im Zuge der Krim-Krise als Antwort auf das russische Verhalten vereinbart, dass sich alle Mitgliedstaaten bei ihren Verteidigungsausgaben bis 2024 einem Wert von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts annähern sollen. Über der Marke liegen derzeit lediglich die USA und einige andere Bündnispartner wie Großbritannien und Griechenland.

Streit gibt es vor allem deswegen, weil das Zwei-Prozent-Ziel von den Bündnispartnern unterschiedlich interpretiert wird. Die USA sind der Auffassung, dass alle Nato-Länder die zwei Prozent wirklich erreichen müssen. In der deutschen Bundesregierung wird die Vereinbarung jedoch etwas anders interpretiert. Dort heißt es, es gehe lediglich darum, sich auf die zwei Prozent zuzubewegen.

EU-Ratspräsident Donald Tusk attackierte unterdessen Trump für seine Kritik. Trump solle sich daran erinnern, wer die Verbündeten der USA in der Welt seien, sagte Tusk am Dienstag bei der Unterzeichnung einer EU-Nato-Erklärung an der Seite von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Es sei immer viel wert, zu wissen, wer sein „strategischer Freund“ sei und wer ein „strategisches Problem“ darstelle.

(das/dpa/AP)
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