Gaza-Krieg Israel meldet 500 gefangene islamistische Kämpfer
Gaza/Tel Aviv · Eigenen Angaben zufolge hat das israelische Militär im Gazastreifen im vergangenen Monat mehr als 500 Mitglieder islamistischer Terrororganisationen gefangen genommen.
350 von ihnen gehörten der vor dem Krieg im Gazastreifen herrschenden Hamas an, 120 dem mit der Hamas verbündeten Islamischen Dschihad, teilte die Armeeführung am Montagabend mit. Die Militärabwehr und der Inlandsgeheimdienst Shin Bet würden die Gefangenen weiteren Verhören unterziehen.
140 Hamas- und Islamischer-Dschihad-Terrroristen sollen nach dem Ende der Feuerpause Anfang des Monats gefangen genommen worden sein. Einige von ihnen stellten sich von selbst den israelischen Streitkräften. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat unterdessen internationale Forderungen nach einem Ende des Militäreinsatzes im Gazastreifen zurückgewiesen. Die derzeitige Phase des Einsatzes gegen die militant-islamistische Hamas werde dauern, sagte Galant am Montag in einem Interview der Nachrichtenagentur AP.
Galant wollte sich nicht auf eine Frist für die militärische Offensive festlegen. Die aktuelle Phase mit heftigen Kämpfen am Boden und Luftangriffen könnte sich aber über mehrere Wochen hinziehen, gab er zu verstehen. Zudem könnte das israelische Militär demnach seinen Einsatz noch über Monate fortsetzen. „Wir werden uns verteidigen“, sagte Galant. „Ich kämpfe für die Zukunft Israels.“
Israel hat angekündigt, den Gaza-Krieg so lange fortsetzen zu wollen, bis die Hamas von der Macht im Gazastreifen vertrieben sei, sie keine militärischen Fähigkeiten mehr habe und die von Extremisten entführten Geiseln wieder frei seien. Nach israelischen Angaben hält die Hamas noch 117 Geiseln fest.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zu Gaza verübt hatten. Auf israelischer Seite sind in der Folge mehr als 1200 Menschen getötet worden, darunter mindestens 850 Zivilisten.