Eskalation im Nahost-Konflikt Mann in Israel stirbt durch Raketenangriff aus Gaza

Gaza/Tel Aviv · Militante Palästinenser im Gazastreifen haben am Dienstag ihre heftigen Raketenangriffe auf Israel fortgesetzt. In der Nacht seien rund 70 Geschosse aus dem Küstenstreifen abgefeuert worden, teilte das israelische Militär mit.

 Nach einem israelischen Luftangriff ist eine Explosion an der Station des Hamas-Fernsehsenders Al-Aksa zu sehen.

Nach einem israelischen Luftangriff ist eine Explosion an der Station des Hamas-Fernsehsenders Al-Aksa zu sehen.

Foto: dpa/Stringer

Als Reaktion habe die Luftwaffe etwa 50 weitere Ziele der dort herrschenden Hamas und seiner militärischen Einrichtungen angegriffen. Bei den schweren Angriffen wurden seit Montagabend vier militante Palästinenser getötet, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte.

Bei einem Raketenangriff in der israelischen Küstenstadt Aschkelon wurde ein Haus direkt getroffen. Dabei seien ein Mann getötet und eine Frau schwer verletzt worden, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit. Auch am Morgen gab es in Grenzorten Raketenalarm. Die Schulen in zahlreichen Städten, darunter auch Beerscheva und Aschkelon, sollten geschlossen bleiben.

Ein Sprecher des militärischen Hamas-Flügels drohte mit neuen Angriffen auf weiter entfernte israelische Ziele. Israels Sicherheitskabinett wollte am Dienstag über das weitere Vorgehen beraten.

Militante Palästinenser hatten Sonntagabend mehr als 300 Raketen und Mörsergranaten auf Israel abgefeuert, wie die israelische Armee mitteilte. Israel habe im Gegenzug bisher rund 150 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Eine Panzerabwehrgranate hatte am Montag einen Bus nordöstlich des Gazastreifens getroffen, in dem mindestens ein israelischer Soldat schwer verletzt wurde.

Bei dem fehlgeschlagenen Einsatz einer israelischen Spezialeinheit im Gazastreifen waren am Sonntag sieben militante Palästinenser und ein israelischer Offizier getötet worden.

Die israelische Armee hat zudem eigenen Angaben zufolge bei einem Raketenangriff die Zentrale des militärischen Nachrichtendiensts der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas getroffen. Dies sei eine Antwort auf die mehr als 300 Raketen, die vom Gazastreifen aus Richtung Israel geschossen worden seien, schrieben die israelischen Verteidigungskräfte am frühen Dienstagmorgen auf Twitter. Die Zentrale sei der Ort, an dem die Geheimagenten Informationen sammelten, um Angriffe auf Israel zu starten. Sie sei absichtlich in der Nähe einer Schule eingerichtet worden.

Die Hamas dagegen forderte die Vereinten Nationen und den Sicherheitsrat auf, angesichts der jüngsten Angriffe die israelischen Militärführer zur Verantwortung zu ziehen. Die Organisation warf Israel vor, Zivilisten anzugreifen, unter den Zielen seien der Fernsehsender Al-Aksa, ein Hotel und Wohnhäuser gewesen.

(felt/dpa)
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