Schmeichelnde Worte nach Kritik an Brexit-Strategie Trump lobt nun gutes Verhältnis zu Theresa May

London · Nach seiner scharfen Kritik an der Brexit-Politik von Premierministerin Theresa May hat US-Präsident Donald Trump beteuert, wie gut sein Verhältnis zu der britischen Regierungschefin sei.

"Die Beziehung ist sehr, sehr stark", sagte Trump am Freitag zu Beginn seines Treffens mit May an deren Landsitz Chequers. "Wir haben eine sehr gute Beziehung." Noch am Vortag hatte Trump die Brexit-Politik Mays hart attackiert und ihr vorgeworfen, sie habe in dieser Frage nicht auf ihn gehört. Mays weiche Linie gegenüber der EU beim Austritt ihres Landes werde ein bilaterales Abkommen zwischen Washington und London "wahrscheinlich töten".

Damit unterstützte Trump klar das Lager der Brexit-Hardliner, die sich gegen Mays Linie stellen und mit Rücktritten eine Regierungskrise auslösten. Trump ging sogar soweit zu sagen, dass der zurückgetretene Außenminister, May-Rivale und Brexit-Hardliner Boris Johnson ein "großartiger Premierminister" wäre.

Sowohl im konservativen Regierungslager als auch bei der oppositionellen Labour-Partei sorgten Trumps Attacken und Einmischungen in die britische Politik für Empörung. "Wo sind Ihre Manieren, Herr Präsident?", schrieb Hochschulminister Sam Gyimah am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

In London ist für den Nachmittag eine Protestkundgebung gegen den US-Präsidenten geplant, während dieser zu Besuch bei Queen Elizabeth II. auf Schloss Windsor erwartet wird.

(mro/AFP)
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