Nach diversen Fettnäpfchen politischer Kandidaten Nachhilfe für Republikaner in Sachen Frauen

Washington · Von Todd Akin bis Mitt Romney – geht es um Frauen, dann treten die US-Republikaner gern mal ins Fettnäpfchen. Entsprechend schlecht kamen sie zuletzt bei dieser Wählerschaft in der jüngsten Vergangenheit an. Um das in Zukunft zu verhindern, bekommen die nächsten politischen Kandidaten nun laut einem Medienbericht Nachhilfe.

US-Wahlkampf 2012: Zitate von Mitt Romney
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Foto: afp, JUSTIN SULLIVAN

Von Todd Akin bis Mitt Romney — geht es um Frauen, dann treten die US-Republikaner gern mal ins Fettnäpfchen. Entsprechend schlecht kamen sie zuletzt bei dieser Wählerschaft in der jüngsten Vergangenheit an. Um das in Zukunft zu verhindern, bekommen die nächsten politischen Kandidaten nun laut einem Medienbericht Nachhilfe.

Todd Akin hatte sich einen folgenschweren Patzer erlaubt, als er als Kandidat für den US-Senat kandidierte. Seine Aussage, Schwangerschaften nach Vergewaltigungen seien selten, kostete ihn letztlich 2012 die Wahl. Auch Mitt Romney, Gegenkandidat von US-Präsident Barack Obama agierte unglücklich in Bezug auf Frauen, wenn auch weit weniger empörend. Er hatte im zweiten TV-Duell in Bezug auf Kandidaten für sein mögliches Kabinett von einem "Aktenordner voller Frauen" gesprochen.

Genau solche Patzer vergraulen den Republikanern die weiblichen Wähler. Bei der Präsidentschaftswahl etwa hatten 55 Prozent der weiblichen Wähler für den Demokraten Obama gestimmt. Insbesondere unterliegen sie aber auch, wenn ihre Gegenkandidatin eine Frau ist — wie im Fall Akin. Und dagegen will die Partei laut einem Bericht der Webseite "Politico" nun ändern — mit Nachhilfe in Sachen Frauen.

"Manche von diesen Jungs haben eine Menge zu lernen"

Deshalb, so heißt es in dem Bericht, gebe es nun Treffen mit den Top-Wahlkampfhelfern künftiger republikanischer Kandidaten, um ihnen beizubringen, was sie zu sagen haben — oder eben nicht — wenn sie gegen eine Frau antreten. Laut dem "Politico"-Bericht gebe es mehrere solcher Schulungen, in denen das Thema gesetzt sei.

Republikaner verärgern Barack Obama
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Auch der Sprecher der Republikaner John Boehner hatte vor Journalisten zugegeben, dass es beim Ansprechen von Frauen nicht bei jedem in seiner Partei klappt. "Lassen sie es mich auf diese Art und Weise sagen: Manche von diesen Jungs haben eine Menge zu lernen." Man versuche, sie ein bisschen mehr zu sensibilisieren.

Der Bericht der Webseite jedenfalls hatte in den USA zahlreiches Medienecho ausgelöst — und manche wiesen auf eine Tatsache hin, die in Bezug auf das Thema Frauen nicht unterschlagen werden sollte: Dass es auch bei Demokraten solche Schulungen gebe.

Im US-Senat sind von 20 Frauen 16 Demokraten

So schreibt etwa die "Washington Post", dass etwa Joe Biden trainiert wurde, wie er während der Vize-Präsidentendebatte im Jahr 2008 gegen die Republikanerin Sarah Palin antreten solle: sanft, freundlich, ohne herablassend zu wirken und ohne einen Hauch von Mobbing.

Fest steht aber auch, dass die Republikaner solche Art von Nachhilfe wohl eher nötig haben als die politische Konkurrenz von den Demokraten. Das zumindest zeigt ein Blick auf die nackten Zahlen. 78 Frauen sitzen derzeit im Repräsentantenhaus, davon sind 59 Mitglieder der demokratischen Partei. Und im US-Senat mit seinen 20 Frauen gehören gerade einmal vier den Republikanern an.

(das)
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