Nach dem Brexit „zweitklassig“ EU-Ratspräsident Donald Tusk sagt Briten Außenseiterrolle auf internationaler Bühne voraus

Brüssel · Großbritannien wird nach Ansicht von EU-Ratspräsident Donald Tusk nach dem Brexit einen internationalen Bedeutungsverlust erleiden. Nach dem Brexit werde Großbritannien „ein zweitklassiger Spieler“ sein.

 EU-Ratspräsident Donald Tusk.

EU-Ratspräsident Donald Tusk.

Foto: dpa/Michael Kappeler

"Nur als Teil eines vereinten Europas kann das Vereinigte Königreich einen globale Rolle spielen", sagte Tusk am Mittwoch bei einer Rede in Brügge. Nach dem Austritt aus der EU werde Großbritannien ein "Außenseiter, ein zweitklassiger Spieler" sein.

Das Ringen um den Brexit-Vertrag lähmt und spaltet Großbritannien seit dem Referendum über den EU-Austritt im Jahr 2016. Wegen der fehlenden Annahme des Austrittsabkommens durch das britische Parlament ist der Brexit inzwischen zum dritten Mal verschoben worden. Termin ist jetzt der 31. Januar.

Am 12. Dezember werden in Großbritannien vorgezogene Parlamentswahlen abgehalten. Tusk rief die Brexit-Gegner auf, "nicht aufzugeben". Es habe bereits eine Nachspielzeit und eine Verlängerung gegeben. Auch ein "Elfmeterschießen" sei nicht auszuschließen, sagte Tusk offenbar in Anspielung auf Forderungen der oppositionellen Labour-Partei, ein neues Abkommen mit der EU auszuhandeln und danach eine Volksabstimmung darüber abzuhalten.

Tusk scheidet Ende des Monats aus seinem Amt. Neuer EU-Ratspräsident wird der frühere belgische Regierungschef Charles Michel.

(cka/AFP)
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