Moskau bezweifelt eine Vergiftung Nawalny: Chemiewaffen-Kontrollbehörde will Experten nach Moskau schicken

Den Haag · Russland hatte darum gebeten, dass die Experten nach Moskau kommen, um den Fall zu untersuchen. Was genau die Spezialisten machen sollen, erklärte der Kreml nicht.

 Alexej Nawalny, Oppositionsführer aus Russland, wurde am 23. September aus der Berliner Charité entlassen.

Alexej Nawalny, Oppositionsführer aus Russland, wurde am 23. September aus der Berliner Charité entlassen.

Foto: dpa/Pavel Golovkin

Im Fall der Vergiftung des russischen Kremlgegners Alexej Nawalny ist die Chemiewaffen-Kontrollbehörde bereit, Experten nach Moskau zu schicken. Das teilte die Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) am Montag in Den Haag mit. Generaldirektor Fernando Arias habe ein entsprechendes Ersuchen Russlands positiv beantwortet. Ein Experten-Team könne kurzfristig entsandt werden. Der OPCW-Chef forderte Moskau aber auch dazu auf, deutlich zu machen, welche Art von Fachkenntnissen erwartet würden.

Russland hatte in der vergangenen Woche um Entsendung von OPCW- Experten im Fall von Nawalny gebeten. Eine Erklärung, was die Spezialisten tun sollten, fehlte allerdings.

Nawalny war nach dem Befund eines Bundeswehr-Speziallabors mit einem Nowitschok-Kampfstoff vergiftet worden. Das bestätigten auch Labors in Frankreich und Schweden. Moskau aber bezweifelt, dass er überhaupt vergiftet wurde und weist Anschuldigungen zurück. Da Nowitschok ein verbotener Stoff ist, wurde auch die OPCW eingeschaltet. Deren Untersuchungsergebnisse liegen noch nicht vor.

(sed/dpa)
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