Rebellenangriff in Myanmar Heftige Kämpfe an der Grenze zu Thailand

Yangon · In Myanmar kommt es weiter zu Kämpfen zwischen Armee und Rebellen. Dadurch werden viele Menschen zur Fluch gezwungen, Beruhigung ist kaum abzusehen.

 Auf dem Foto sieht man Feuer, die in einer Militärbasis am Salween-Fluss in der Nähe der Grenze zu Thailand nach einem Angriff durch eine Rebellengruppe brennen.

Auf dem Foto sieht man Feuer, die in einer Militärbasis am Salween-Fluss in der Nähe der Grenze zu Thailand nach einem Angriff durch eine Rebellengruppe brennen.

Foto: AFP/HANDOUT

Kämpfer einer Rebellengruppe in Myanmar haben nach eigenen Angaben an der Grenze zu Thailand einen Militärstützpunkt angegriffen und eingenommen. Streitkräfte der ethnischen Minderheit der Karen-Volksgruppe hätten den Armeeposten am frühen Dienstagmorgen attackiert, bestätigte ein Sprecher der Widerstandsgruppe Karen National Union (KNU) der Deutschen Presse-Agentur. „Die Soldaten sind geflohen. Ob es Tote gab, wissen wir noch nicht“, sagte Padoh Saw Taw Nee, der Chef für auswärtige Angelegenheiten der KNU. „Aber wir haben den Militärposten eingenommen.“

Augenzeugen berichteten laut der Zeitung „The Irrawaddy“, sie hätten sieben Soldaten gesehen, die in Richtung Dschungel geflohen seien. Der Stützpunkt wurde den Angaben zufolge niedergebrannt. Videos in sozialen Netzwerken zeigten Flammen und Rauch, die am Fluss Salween vom Grenzposten Thaw Le Hta hochstiegen. Der Fluss an der östlichen Grenze des Landes trennt das frühere Birma vom Nachbarland Thailand.

Nach dem Putsch von Anfang Februar hat das Militär immer wieder Luftangriffe auf Gebiete ethnischer Minderheiten geflogen, darunter auch der Karen. „Mehr als 24.000 Zivilisten der Karen sind in den Dschungel geflohen, weil das Militär uns aus der Luft angegriffen hat“, so Padoh Saw Taw Nee. „Derzeit gibt es zwar keine Luftangriffe, aber Kampfjets fliegen jeden Tag über die Dörfer, so dass sich die Menschen nicht trauen, zurückzukehren.“

Einige der bewaffneten Gruppen in dem Vielvölkerstaat, die seit Jahrzehnten für mehr Autonomie kämpfen, unterstützen die seit Monaten andauernden Proteste gegen den Umsturz. Tausende Menschen sind im Zuge der Gewalt bereits ins Nachbarland Thailand geflohen.

(june/dpa)
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