Mitarbeiter der britischen Botschaft Mutmaßlicher ausländischer Agent in Potsdam festgenommen

Karlsruhe · Gegen einen Mitarbeiter der britischen Botschaft in Berlin werden Vorwürfe erhoben, er habe Dokumente an den russischen Geheimdienst geliefert.

 Die britische Flagge weht vor dem Botschaftsgebäude in Berlin. 

Die britische Flagge weht vor dem Botschaftsgebäude in Berlin. 

Foto: dpa/Britta Pedersen

Die Bundesanwaltschaft hat einen Mitarbeiter der britischen Botschaft in Berlin festnehmen lassen, weil er einem russischen Geheimdienst gegen Geld Dokumente verschafft haben soll. Ein Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe sollte am Mittwoch entscheiden, ob der Brite in Untersuchungshaft kommt.

Der Mann steht den Behördenangaben nach wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit unter dringendem Verdacht. Spätestens seit November 2020 soll er für den Geheimdienst gearbeitet haben. Mindestens einmal habe er diesem Material übermittelt, an das er im Zuge seiner Arbeit gelangte. Wie viel Bargeld er dafür bekam, sei bisher unklar.

Das zuständige britische Innenministerium bestätigte auf Anfrage die Festnahme einer „Person, die als Ortskraft für die Regierung gearbeitet hat“. Weitere Angaben machte die Behörde zunächst nicht. „Es wäre nicht angebracht, sich weiter zu äußern, da polizeiliche Ermittlungen laufen“, hieß es in London.

Beamte des Bundeskriminalamtes hatten den Beschuldigten nach Angaben der Bundesanwaltschaft am Dienstag in Potsdam festgenommen. Zudem seien die Wohnung und der Arbeitsplatz des Mannes durchsucht worden. Vorausgegangen seien gemeinsame Ermittlungen deutscher und britischer Behörden.

(june/dpa)
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