Wahlen in Ägypten Muslimbrüder unterstützen Menschenrechte

Kairo · Die ägyptische Muslimbruderschaft hat versichert, dass sie den Bürgern des Landes keine islamischen Werte aufzwingen wolle. Der stellvertretende Parteivorsitzende Essam el Erian sagte, die Muslimbruderschaft stehe für eine gemäßigte und faire Partei. Sie wolle die Grundlagen der Scharia auf faire Weise anwenden und die Menschenrechte respektieren.

Ägypten: Chronologie eines Umsturzes
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Die Muslimbruderschaft distanzierte sich damit von der ultrakonservativen Nur-Partei, die eine strikte Interpretation des Islams ähnlich wie in Saudi-Arabien anstrebt. El Erian machte deutlich, dass die Muslimbruderschaft diese Ziele nicht teilt. "Wir respektieren alle Menschen in der Wahl ihrer Religion und ihres Lebens", erklärte er.

Die Muslimbruderschaft liegt ersten Teilergebnissen zufolge bei der ägyptischen Parlamentswahl in Führung. In 18 Provinzen steht die Abstimmung noch aus. El Erian forderte die politischen Rivalen seiner Partei auf, das Wahlergebnis zu respektieren. "Wir wollen, dass alle das demokratische System akzeptieren", sagte El Erian.
"Das ist die Garantie für Stabilität."

Streit um Posten

Unterdessen verzögerte sich die Vereidigung der neuen ägyptischen Übergangsregierung wegen Streits um die Besetzung wichtiger Ministerämter. Wie aus Kreisen des Innenministeriums verlautete, hatten zudem mehrere ranghohe Beamte das Angebot einer künftigen Leitung des Hauses abgelehnt. Zu den Aufgaben des Innenministers gehört vor allem der Bereich der inneren Sicherheit, und damit auch der heikle Umgang mit den anhaltenden Protesten.

Ursprünglich sollte die von Ministerpräsident Kamal al Gansuri aufgestellte Übergangsregierung am Samstag vom Leiter des ägyptischen Militärrats, Hussein Tantawi, vereidigt werden.

(APD)
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