Ägyptens Präsident für größere deutsche Rolle in Nahost Mursi sagt Nein zu Gottesstaat in Ägypten

Ägyptens Präsident Mohammed Mursi verfolgt nach eigenen Angaben nicht das Ziel, das Land zu einem islamischen Gottesstaat zu machen. "Wir glauben nicht an einen Gottesstaat, den Begriff der Theokratie gibt es bei uns nicht", sagte Mursi der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

"Der Staat, an den wir glauben, ist ein moderner Staat, in dem die Machtübergabe friedlich verläuft, in dem Demokratie und Freiheiten herrschen." Alle Bürger sollten die gleichen Rechte haben, "unabhängig von ihrem Glauben und ihrer Religion".

Zu den Massenprotesten vom Ende des vergangenen Jahres, die sich gegen die neue Verfassung gerichtet hatten, sagte Mursi, so etwas sei normal nach so langer Zeit der Diktatur. Er versicherte, für Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt einzutreten. "Die Zeit der Diktatur ist vorbei", sagte der Präsident, der aus der Muslimbruderschaft stammt.

Mursi versicherte in dem Interview, seine Regierung werde den Friedensvertrag mit Israel respektieren. Außenpolitisch bemühe sich Ägypten "um ausgeglichene Beziehungen zu allen Staaten", sagte der Präsident. Vor seinem für Ende Januar geplanten Besuch in Berlin sprach sich Mursi für eine größere Rolle Deutschlands in Ägypten und im Nahen Osten aus.

(AFP)
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