Münchner Sicherheitskonferenz Medwedew spricht von "einem neuen Kalten Krieg"

München · Der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew hat dem Westen vorgeworfen, einen neuen Kalten Krieg zu schüren. Die wegen der Annexion der Krim gegen Russland verhängten Sanktionen und die jüngsten Aktionen der Nato hätten die Spannungen verschärft, sagte Medwedew am Samstag bei der Münchner Sicherheitskonferenz.

 Dmitri Medwedew auf der Sicherheitskonferenz in München.

Dmitri Medwedew auf der Sicherheitskonferenz in München.

Foto: dpa, geb tba

Schon 2007 habe der russische Präsident Wladimir Putin auf derselben Sicherheitskonferenz gewarnt, dass der westliche Plan für ein Raketenschild in Osteuropa das Risiko eines Kalten Kriegs heraufbeschwöre. "Das Bild ist noch düsterer, die Entwicklung seit 2007 ist schlechter als erwartet", sagte der russische Regierungschef.

"Nato-Politik unfreundlich und undurchsichtig"

"Die Nato-Politik gegenüber Russland bleibt unfreundlich und undurchsichtig — man könnte so weit gehen und sagen, wir sind zurück in den Kalten Krieg gerutscht", fügte er hinzu. "Manchmal frage ich mich, ob es 2016 ist oder ob wir im Jahr 1962 leben."

Anfang der 1960er Jahre standen der Westen unter Führung der Vereinigten Staaten und der von der Sowjetunion geführte Ostblock mehrfach am Rande eines offenen Konflikts. Während der Kubakrise vom Oktober 1962 drohte nach Einschätzung von Historikern sogar zeitweise ein Atomkrieg.

(spol/ap)
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